- Details
- Kategorie: Topographisches
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Der Dorfbach oder Tiefenbach.
1949 |
Der Dorfbach wird gebändigt |
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1949 |
Dorfbach Unterdorf von ehemaligem Lebensmittelgeschäft Suiter aufgenommen. 2. Haus rechts ehemalige Schmiede Privataufnahme aus dem Jahre 1949
PS.: Damals gab es sehr viele Gänse in Mattsies.
Unten: So sieht der Strassenabschnitt 2020 aus. Der Bachlauf wurde an vielen Stellen unter die Erdoberfläche verlegt. |
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1950 |
1.Bauabschnitt des Dorfbaches fertiggestellt Ausschnitt aus der Mindelheimer Zeitung 1950 In der kurzen Frist von etwa zwei Monaten Bauzeit hat Kulturvorarbeiter Georg Beggl von Tussenhausen nach den Plänen des Wasserwirtschaftsamtes Kaufbeuren mit nur 10 Notstandsarbeitern den 1. Bauabschnitt der Dorfbachregulierung und Neuerstellung fertiggestellt. |
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1952 |
Ausschnitt aus der Mindelheimer Zeitung vom 20.September 1952 Der Dorfbach in Mattsies jetzt Zierde des Ortes Beispielhafter Gemeinschaftsgeist eines Dorfes / Mattsies. Wohl selten in einer Gemeinde des Landkreises Mindelheim wurde in den vergangenen 12 Jahren so viel an Kulturland-Entwässerung, Kanal- und Brückenbauten geschaffen, wie gerade in Mattsies. Seit 1940 wurden Hunderte Hektar von ertragslosen, nassen Böden zu fruchtbaren und ertragsreichen Kulturen umgewandelt. Nach zweijähriger Arbeitszeit konnte nun auch noch das Projekt der neuen Dorfbachführung zu Ende geführt werden. Bis dahin war der Dorfbach ein Sorgenkind der Gemeinde. Ueberschwemmungen, zerfallende Brücken und Einwandungen, Bachausweitungen und Verschmutzungen bildeten unhaltbare Zustände, sodaß sich, der Gemeinderat entschloß, das Werk in Angriff zu nehmen. Heute ist der Dorfbach die Zierde von Mattsies. Neben der verbreiterten Hauptstraße fließt nun, in Grünstreifen eingebettet, der neue Dorfbach. Das 1.20 m tiefe, ganz ausbetonierte Bett ist zwei Meter breit und mit gebrochenen Allgäuer Natursteinen aus dem Grüntensteinbruch bei Kranzegg eingewandet. Zwei große Durchfahrtsbrücken, 18 Zufahrtsbrücken zu den anliegenden Gehöften und zwei Betonüberdeckungen von 22 Meter Länge sind jedem Verkehrsandrang gewachsen. Auf der rund 500 Meter langen Strecke innerhalb des geschlossenen Dorfes fließt das Wasser über vier Gefällsstufen. Das Bauwerk wurde nach den Plänen des Wasserwirtschaftsamtes Kaufbeuren unter Leitung von Regierungs-Oberinspektor Ostertag in drei Bauabschnitten durch beispielhafte Gemeinschaftsarbeit der Gemeindebürger und mit Hilfe von 12 Notstandarbeitern durchgeführt. Die Aufsicht lag in den bewährten Händen des Kulturvorarbeiters Georg Beggl-Tussenhausen und des 2. Bürgermeisters von Mattsies, Matthäus Erhard. Das nun vollendete Werk fand bereits die Anerkennung weiter Kreise. So weilte eine Abordnung der Stadt Bad Wörishofen in Mattsies. 1. Bürgermeister Ledermann und Stadtbaumeister Schug äußerten sich dabei sehr lobend und bezeichneten das Projekt in seiner Art als einmalig innerhalb des Landkreises Mindelheim. Wie wir erfahren, will Bürgermeister Josef Würstle von Mattsies mit seinen fortschrittlichen Gemeindevätern im kommenden Jahr auch den Umbau des oberen Bachbettes vom „Reichen Zipfel" bis zum „Schloßmaurer" in Angriff nehmen. |
Dorfbach vor der Regulierung 1952 Nach der Regulierung 1952 |
1954 |
Abschrift aus Mindelheimer Zeitung vom Samstag, 23.Oktober 1954 Der Dorfbach plätschert im neuen Bett Korrektionsarbeiten nach vier Jahren abgeschlossen / Vorbildliche Gemeinschaftsarbeit Mattsies. Nach einer Bauzeit von drei Monaten wurde nunmehr der letzte Abschnitt der Dorfbachregulierung durch den „Reichen Zipfel“ in einer Länge von 300 Metern fertiggestellt. Damit sind die Arbeiten am Dorfbach, die in vier Teilstücken und vierjähriger bauzeit nach den Plänen des Wasserwirtschaftsamtes Kaufbeuren ausgeführt wurden, abgeschlossen. Die Korrektion und Fassung des Bachlaufes gibt dem Dorfbild ein völlig neues Gesicht. Als naturverbundenes Meisterstück der Dorfverschönerung zeigt sich heute der Bach den Dorfbewohnern und dem Fremden. In einer Länge von 820 Metern und einer Breite von 1,50 Metern zieht sich der Wasserlauf durch die Gemeinde. Die Sohle des Baches ist durchschnittlich einen Meter tief und ausbetoniert, während die Uferwände mit Grünten-Basaltsteinen gemauert sind. Vier eingebaute Stürze beschleunigen den Lauf des korrigierten Dorfbaches. 24 betonierte Brücken stellen die Verbindung zu den Gehöften her, zwei Eisenbeton-Decken in einer Länge von zehn Metern erweitern die Fahrbahn an Straßenengstellen und Dutzende von praktischen Einstiegen ermöglichen den Zugang zum Wasser. Die Arbeiten zur Korrektion des Dorfbaches wurden in 360 Tagschichten freier Arbeiter, in 2100 Tagschichten der Gemeindeangehörigen und in 1900 Tagschichten von Notstandsarbeitern bewältigt. 45 Fuhren mit rund 250 Tonnen Grüntensteinen wurden von Rettenberg im Oberallgäu angefahren und zur Auswandung des Bachbettes verwendet. Um die Schaffung dieser im Landkreis Mindelheim wohl einmaligen Gestaltung eines Dorfbaches erwarben sich vor allem der fortschrittliche Gemeinderat mit Bürgermeister Josef Würstle an der Spitze, der unermüdlich einsatzbereite 2. Bürgermeister Matthäus Erhart sowie die Kulturvorarbeiter Georg Beggel, Tussenhausen und Josef Lindner, Zaisertshofen bleibende Verdienste. |
Bach vor der Regulierung, vor 1954 (oberes Dorf) Bach nach der Regulierung. nach 1954 (oberes Dorf) |
2005
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Irgendwie sieht der Bach jetzt auch nicht so toll aus! |
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