Allerlei Vermischtes über und aus Mattsies

  

Elektrifizierung des Ortes   ca. 1907/08 

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Strassenbeleuchtung am 24.Feb. 1924 erstellten die Lechwerke eine Strassenbeleuchtung mit 12 Baustellen. 
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Schwimmbad in Mattsies   Am Ortseingang, von Mindelheim kommend, war auf der linken Seite ein kleines Schwimmbad.
Der Grundstücksbesitzer Spöttl, legte einen kleinen Teich zum schwimmen an. Auch eine Umkleidekabine aus Holz war vorhanden. So hatten vor allem die Kinder ihren Spass. In welchem Zeitraum das Bad bestand, ist noch nicht geklärt, es sollte so zwischen 1935 und 1939 gewesen sein. 
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Viehbestand 1807/08   103 Arbeitspferde, 54 Ochsen, 6 Stiere, 268 Kühe, 163 Jungvieh, 28 Kälber, 72 Schafe, 1 Ziege, 34 Schweine, 308 Gänse, 45 Enten, 367 Hühner, 128 Tauben, 50 Bienenstöcke. = Absolut führend im ganzen Kreisgebiet war Mattsies mit seiner stattlichen Zahl an Gänsen! =
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Orts- Wasserleitung   Im Jahre 1904 verlegte die Firma A.Raith, Ottobeuren, eine Ortswasserleitung.
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 Radfahrerkarte

Radfahrer-Karte    Am 1. Jan. 1898 erließ das königliche Staatsministerium des Innern für ganz Bayern "Oberpolizeiliche Vorschriften über den Radfahrverkehr. "Jeder Radfahrer musste sich bei der Gemeindeverwaltung eine "Radfahrerkarte" gegen eine Gebühr von 1 Mark ausstellen lassen.
Die Radfahrerkarte war etwa mit einem Führerschein vergleichbar, hier waren alle zu beachtenden Regeln für den Radverkehr vermerkt. Im Ort Mattsies ließen sich beispielsweise im Jahr 1900 folgende Herren eine Radfahrerkarte ausstellen: Kirschner Xaver, Laub Josef, Kirschner Jos., Fichtl Jos., Fichtl Franz, Ostler Jos. Alois, Schropp Georg, Freudling Franz. 

 

 

Zeppelin

 

Zeppelin - Landung    Die Aufregung unter den Mattsieser Kindern war groß, als am 13. Februar 1933 ein Zeppelin wegen Motorschaden in der Mattsieser Flur "Ästle" oder "Eschle" unweit des Ortes notlanden mußte. Nach erfolgreicher Reparatur (Ersatzteile wurden von einem Flugzeug abgeworfen) startete das Luftschiff am 15. Februar 1933 zur Rückfahrt nach Friedrichshafen. 

 

 

 

Dorfgeschichte - oder Dorfgeschichten 

Was mir beim Lesen von verschiedenen Quellen so aufgefallen ist. (Es ist nicht alles wichtig, aber so war es eben.)
Ich habe nur mal angefangen.  Diese Notizen werden immer wieder ohne jedes System fortgesetzt. 

1778 Am 08. Mai 1778 erließ die Stadt Mindelheim folgenden Beschluß:  Wer am Werktag über Land geht, besonders nach Mattsies, hat sich der gemeinen Wege und Straßen zu bedienen, und darf nicht durch den Wald gehen. Das gilt besonders für die Metzger, die mit ihren Hunden im Wald das Wild aufscheuchen.

1830 Fast jedes Haus hatte beim Wohnhaus ein "Würzgärtle", außerdem einen Krautgarten in der Flur "Krautgarten" und ein Feld zum Anbauen der Kartoffel, das Gebiet hieß "Erdbirntheil" und war in der Flur Openlohe. Zu vielen Häusern gehörte auch ein kleines Teilstück im sogenannten "Galgentheil", Flurname "Kapelltheile" nördlich HsNr.84 - 


1853 Im geographisch-statistisch-historischen Handbuch  des Königreichs Baiern von 1853 wird zu Mattsies nur vermerkt: 124 Familien und 535 Seelen.

1863 Vom Flossach-Thal. Mattsies 21. Januar 1863 Am gestrigen Tage waren wir Zeuge von einem seltenen Naturereignisse. Nachdem den ganzen Tag ein furchtbarer Orkan wüthete, so daß theilweise Dächer abgedeckt, Obstbäume abgerissen wurden und selbst Häuser einzustürzen drohten, folgte Abends hald 6 Uhr ein starkes Gewitter. Blitze schoßen umher, bis um 6 Uhr ein heftiger Blitz und schnellender Donner Alles erschreckte. In diesem Anblick sah man das Kreuz und die Kuppel des Kirchthurms im Feuer, das sich sogleich an der Thurmmauer herabzog und zerschlug. Auf den 3 Stangen des Kreuzes erblickte man 3 Lichter, ähnlich brennenden Kerzen 6- 8 Minuten lang, bis sie unter Schneegestöber verschwanden oder erlöschten. Aus "Der Volksbote für den Bürger und Landmann"
 
1867 Mattsies, Gemeinde, 494 Einw., 132 Geb, in 2 Orten: Mattsies, k. Pfd. im Dekanat Baisweil, 476 Einw., 124 Geb. 1 Kirche, Schule Mattsies, Schloß. E., k. Pf. Mattsies, 18 Einw., 8 Geb, Schloß
 
1868 Die Gemeindeverwaltung Mattsies bestand aus: Schropp Franz, Vorsteher; Ehrhart, Pfleger; Schuster Thomas; Mayer Jakob; Immerz Johann; Gemeindeschreiber war der Schullehrer Kopp. getagt wurde in der Wohnung des Vorstehers. HsNr. 52. Die klg. Baubehörde Mindelheim genehmigt den Umbau des Mesnerhauses.
Der Schausteller Mayer aus Nürnberg ersucht um Genehmigung zur Aufstellung eines Karusells, im Hause des Vorstehers Schropp beschließt die Gemeindeverwaltung die Bewilligung zu erteilen. Im Oktober wird auf bezirksamtliche Weisung eine Einquartierungskommision gewählt. Beim Hornvieh tritt die Lungenseuche auf.
 Der Gemeindevorstand beschließt, dass an allen Straßen Obstbäume gepflanzt werden. Dies war schon lange der Wunsch der königlichen Behörden. Die Ortsangehörigen zeigten an der Obstbaumzucht bisher wenig Interesse.

 
1869 Der Theaterdirektor aus Augsburg möcht am 29.Juni 1869 ein Passionsspiel im Gasthaus zum Schwarzen Adler (Wirt Mayer Ulrich) aufführen. Die Gemeindeverwaltung bewilligt dies.

 
1870 Die Gemeindeverwaltung Mattsies bestand aus: Schafhäutl, Bürgermeister; Schropp,Beigeordneter; Mayer,Pfleger; Hämmerle Thaddäus; Gemeindeschreiber war Schullehrer Kopp, getagt wurde in der Wohnung des Bürgermeisters, HsNr. 72
 Beschluß im Juli 1870: Eine Haussammlung für die Opfer des Krieges gegen Frankreich wird durchgeführt.
Auf bezirksamtliche Anordnung werden Fuhrwerke zur Militärbeförderung des Proviants der bay. Armee bereitgestellt 


1871 Eisenbahnbau Bahnlinie Buchloe-Mindelheim hat begonnen.
 Beschluß: Das Zulassen, dass  Stuten und Kühen auf öffentlichen Straßen und Plätzen besprungen werden ist aus Gründen der Sittlichkeit nicht mehr gestattet. 


1872 Die üblichen Gemeindearbeiten, Straßen und Brücken instandhalten, Straßen vom Koth befreien. Rasso Zwick tritt als Flur- und Nachtwächter zurück. Neuer Nachtwächter der ledige Johann Demmler. (jährlicher Gehalt 70 fl. ) 


1876 Bei dem Abgange des früheren Bürgermeisters Schafhäutl kam der hiesige Söldner Thaddäus Hämmerle an dessen Stelle. Zugleich wurde der Jahresgehalt des Bürgermeisters von 85 auf 135 Mark erhöht. 


1878 Beim Herrichten des Kiesbedarfs für das nächste Jahr, hat man festgestellt, dass ein Felsbrocken in der hiesigen Kiesgrube gefährlich für Mensch und Vieh werden kann. Zur Beseitigung wurden dem Maurer Hämmerle 42 Mark zugesagt. 


1879 Der Rat beschließt eine Allee von Pappeln bis zur Grenze nach Tussenhausen zu pflanzen 


1880   Auf Antrag des Bürgermeisters Hämmerle beschließt der Gemeinderat, dass das Wittelsbacher-Jubiläum auch die Schuljugend festlich begehen soll. Der Gemeinderat beschließt, die Schuljugend in der Schloßschenke zu verköstigen und bewilligt einen Betrag von 30 Mark 


1881 Die Kirchhofmauer an der nördlichen Seite ist renovierungsbedürftig. Sie soll von einem tüchtigen Maurer erneuert werden. 


1912 Gemeindeverwaltung bestehend aus: Müller, Bürgermeister;  Schropp, Beigeordneter; Immerz, Kassier; Immerz Xaver, Zwick Jakob, Tröbensberger Math, Wöhrle Jakob, Spöttl Alois, Hohl Alois, Hämmerle Xaver. -Gemeindeschreiber Tschaffon, Lehrer.