Keltenwall, Keltenschanze

Keltenzeit Bayern etwa  750 vor Christi bis Christi Geburt

******   Nur eine Möglichkeit -keine Tatsache; nichts belegt   ******WallgrabenWallgraben

Eine weitere Möglichkeit der Entstehung der Mattsieser Dorfumwallung.

Ein Bericht der Zeitung: Günz- und Mindelbote vom 11.10.1908

Mindelheim, 9. Oktober 1908. Beim Graben eines Kellers in Mattsies stieß man in der Tiefe von ca. 2 Meter auf ein größeres, wahrscheinlich keltisches (? R.) Gräberfeld. In einem Raum von ca. 3 Meter lagen 5 Urnen, zum Teil mit Deckeln versehen. Es ist anzunehmen, dass der ganze Hügel, in welchem die Keltengräber gefunden wurden, eine keltische Verbrennungs- und Begräbnisstätte war. Durch diese Auffindung ist die Behauptung Sachverständiger erwiesen, dass Mattsies ein sehr alter Ort, eine ehemalige keltische Niederlassung ist, und dass die hier noch deutlich sichtbaren Gräben und Wälle Reste einer ehemaligen keltischen Befestigung sind. (? R.) Günz- Mindelbote 11.10.1908.

Anmerkung: Diese Berichte habe ich zwar gefunden, aber bisher fehlt jede Bestätigung. Auch die genaue Fundstelle ist mir nicht bekannt.

Bericht des gleichen Fundes aus der Mindelheimer Zeitung vom 08. Oktober 1908

T. Mattsies, 8. Oktober.  Beim Graben eines Kellers in Mattsies stieß man hier in der Tiefe von ca. 2 Meter auf ein größeres, wahrscheinlich keltisches Gräberfeld. In einem Raum von ca. 3 Meter lagen 5 Urnen, zum Teil mit Deckeln versehen. Die Arbeiter erkannten diese Urnen, welche auch mit Handgriffen versehen gewesen sein sollen, nicht und deshalb gingen die ohnehin sehr morschen und durchweichten Gefäße alle in Trümmer und wurden mit dem Schutte aus der Grube geworfen. Es ist anzunehmen, dass der ganze Hügel, in welchem die Keltengräber gefunden wurden, eine keltische Verbrennungs- und Begräbnisstätte war. Durch diese Auffindung ist die Behauptung Sachverständiger erwiesen, dass Mattsies ein sehr alter Ort, eine ehemalige keltische Niederlassung ist, und dass die hier noch deutlich sichtbaren Gräben und Wälle Reste einer ehemaligen keltischen Befestigung sind.
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Es könnte auch eine keltischen Viereckschanzen gewesen sein. Diese sind in der Regel rund 100 x 100 m große in etwa quadratische oder runde Anlagen mit Wall, Graben und einer "Toröffnung". Der Wall war ca. 3 bis 4 Meter hoch.

Allen Schanzen gemein ist ihr grundsätzlicher Aufbau: (in Mattsies der Tanzberg) 
Ein meist rechteckiges, oft quadratisches Plateau ist mit einem Erdwall umgeben, vor dem ein umlaufender Graben liegt.
Die umfriedete Fläche kann 1.600 bis 25.000 m² groß sein, wobei die meisten Anlagen zwischen 5.000 und 10.000 m² aufweisen. 
(Mattsies, Tanzberg war im Jahr 1965 ca. 1300m² groß, soll aber früher mindestens doppelt so groß gewesen sein - Ausdehnung über die jetzige Dorfstraße bis zum Dorfbach.)
Das einzige Tor der Anlage, früher von einem Torbau und einer Brücke über den Graben gebildet, zeigt nie nach Norden, meist nach Osten oder Süden.
Die Innenbebauung der Schanzen war eher spärlich. Meist wurden nur wenige kleine Gebäude gefunden, von denen eines oft als Tempel gedeutet wird.
In einigen Schanzen wurden Schächte (Brunnen oder Opferschacht?) gefunden. (in Mattsies ist jetzt noch eine Vertiefung zu erkennen 8x10m etwa 1,5m tief)

Die Umwallung im Dorf Mattsies hatte etwa einen Durchmesser von 300 m. Die Höhe des ehemaligen Walles kann an keiner Stelle mehr exakt gemessen werden, da er überall entweder verfüllt oder abgegraben wurde.

In Bayern wurden die Schanzen als kultische Opferstätten der Kelten gedeutet, weshalb sich dann ein solches "Heiligtum" auch gut in den heiligen Bezirk eines Friedhofs integriert.
(in Mattsies wurde innerhalb der Umwallung auch Kirche und Friedhof gebaut)

Weiter ist an anderen Orten feststellbar: "Die Schanze lag innerhalb einer Siedlung an einem Bach. Eine Entwicklung zu einer ländlichen Siedlung wurde erkennbar. "