Mühlen in Mattsies

Quelle: Die meisten Angaben stammen aus dem Landkreisbuch.

In Mattsies entstand neben der alten Mahlmühle Hausnummer 1, in unbekannter Zeit eine Mahlmühle der Gutsherrschaft, welche noch 1863 als bestehend, Besitzer Johanna Freifrau von Botzheim (Haus Nr. 86) aufgeführt wurde. Neben dieser zweiten Mühle am Ort, deren Ende nicht bekannt ist, entstand 1865 ein dritte, indem die bisherige Ölmühle (Haus 91 ½, jetzt Dorfstr. 64) zur Mahlmühle wurde.
1820 wird in Mattsies noch eine Ölmühle erwähnt (Wo und welche ist mir nicht bekannt)

 Mühle I 

 

 Obere Mühle am südlichen Ortsrand von Mattsies (jetzt Dorfstr. 64). Gesamte Anlage wurde 1935 stillgelegt.

Nach Tiefenbachregulierung demontiert. Um 1835 wurde auch Gips (Yps) gemahlen. Dieser diente als Dünger.
Die Besitzer: bis ca. 1813 zum Schloss 1835 Wendelin Uhl ??  Lederle 1848 Landauer, Heichele bis 1873 Schön Rupert bis 1895 Spöttl Ulrich danach Spöttl Alois jetzt Kerler Alfons

   (Foto vor dem Umbau (Foto Kerler))

   

 

 Mühle II ,
Mahlmühle, zugehörig zu Haus 86 (jetzt Schloßstr.1) , Schloß Mattsies.

1863 wird als zugehörig erwähnt eine Mahlmühle am St.-Anna-Bächlein an der Straße vom Schloß nach Unterrammingen, mit 1 Mahlgang und 1 Gerbgang, getrieben von 2 oberschlächtigen Wasserrädern. 1875 wird eine Lohmühle erwähnt. 1907 erfolgt auf einer vom Fohlenanger abgetrennten Pl.-Nr. 2165 d der Bau eines Turbinenhauses, 1917 Erwähnung eines zum Schloß gehörigen E-Werkes. E-Werk Schloß ca. 500 m südlich vonStromerzeugung genutzt. Mattsies wurde bis zur Stilllegung ca. 1972 zu

 

 

 

 Mühle III   Am Lettenbach           

Mattsies- Mühle, untere Mühle

Müller-Sölde, Haus 1 (jetzt Lettenbachstr. 2) erblehnbar zum Rentamt Türkheim. 1808 "Ein ganz gemauertes Haus und Mühle unter einem Dach, mit anstoßender Sägmühle..." 1835 mit Mahl-, Säg-, und Ölmühle-Gerechtsname. Letztere blieb bei Haus 1, trotzdem 1813 der Müller Weinmüller die Ölmühle selbst seinem Schwiegervater Hänsle überließ, dessen Sohn sie als selbstständiges Anwesen weiterverkaufte. 1863 Die Mahl und Sägmühle liegt westlich von Mattsies an der Flossach und wird durch unterschlächtige Wasserräder getrieben, 3 Mahlgänge, 1 Gerbgang, 2 Säggänge. 1944 Antrag auf Ersatz des oberschlächtigen Wasserrades durch eine Turbine. Öl, dann Gips- und Rändelmühle, seit 1865 Mahlmühle, Haus 91 1/2 (1835: Pl.-Nr. 760). Die Ölmühle gehörte bis 1813.zu Haus 1. 1835 baut, nach vorherigem Brand, Ölmüller Wendelin Uhl die Gebäude neu auf, sein Nachfolger Lederle erhält eine Gips- und Ölmühlkonzession. 1838: Das zum Mahlen von Gips und Ölstoffen erforderliche Stampfwerk wird von 2 Wasserrädern getrieben. Es sind 2 Mahlgänge vorhanden, die sowohl für Gips und Öl, wie für das Mahlen jeder Sorte Getreides und für Malzbrechen verwendet werden können. Ein Gang ist als Trändelmühle (!) für Gerste verwendbar, da mit Beitelkasten versehen. 1838 erklärt Lederle: Es bestehen mehrere Rändelmühlen an der IIler, in specie bei Illertissen, bei Kirchheim, Heimertingen, Münsterhausen, die ihre Lizenzen alle aus neuer Zeit haben. Sie führen ihre Fabrikate auf eigene Rändelmärkte, wie z. B. nach Lindau, wo sehr leicht abgesetzt werden kann. Durch die Abfälle wird ein nicht unbedeutender Gewinn für die Viehmästung gemacht und den fühlbaren Bedürfnissen in der Gegend abgeholfen, da sich von den Müllern wenige mit dem Gerstenrändeln abgeben, während die gerollte oder gerändelte Gerste ein Hauptbedürfnis für jede Familie ist (Gerstengrütze). — 1840 untersagt das Landgericht Türkheim Lederle das Rändeln von Gerste. — 1848 beschwert sich die Müllerswitwe Weinmüller gegen den Israeliten Raphael Landauer den Jüngeren aus Hürben, der das Anwesen Haus 91 1/2 -des Lederle ersteigert hat. Seit einiger Zeit sei der Schwager des Landauer, Nathan Heilbronner, auf dem Anwesen und gebe sich mit Getreidemahlen und Gerstenrändeln ab. 1849 bestätigt das Landgericht Türkheim, dass Landauer irrigerweise eine Rändelmühl-Gerechtsame als auf dem Anwesen ruhend mitverkauft habe. 1850 untersagt das Landgericht dem neuen Öl- und Gipsmüller Heichele das Mahlen und Rändeln. 1853 stellte das Landgericht fest, dass Zwilcher als Nachfolger zwar nicht für Fremde, aber für sich mahlen dürfe. 1882 beantragt Gipsmüller Athanasius Zwilcher eine Mahlmühlkonzession mit 2 Mahlgängen und 1 Gerbgang. Seine Gipsmühle rentierte sich bisher sehr gut, da er die Gipssteine zum billigen Preis erhalten konnte. Nachdem er aber durch Errichtung der Eisenbahn München—Innsbruck der Getreidetransport mit ihr profitabler ist als mit der Achse, benutzen die Getreidehändler diese. Durch Aufhebung der Straßenbefahrung hatte Zwilcher nicht mehr die billige Rückfrachtgelegenheit der Gipssteine. Der Müller Weinmüller hat, da er auch eine Schneidmühle und eine große Ökonomie besitzt, auch bei Gewährung des Gesuchs ein gutes Auskommen. Trotzdem wies 1863 das Bezirksamt das Gesuch ab. 1863: Die Gips-, Öl- und Rändelmühle des Zwilcher liegt am südlichen Ende des Ortes am linken Ufer des Tiefbaches, sie wird durch 2 oberschlächtige Wasserräder betrieben. Die Rändelmühle hat 1 Gang, die Ölmühle 8 Stümpfel, die Gipsmühle 1 Gipsgang mit 1 Gipshammer. Neubau 1865, 1881 Neubau der Radstube, 1937 Abbruch derselben. 1894 Neubau eines 2. Wohnhauses, nunmehr nur noch Wohn- und Ökonomiegebäude vorhanden.  

Müller-Sölde, Haus 1 (jetzt Lettenbachstr. 2) erblehnbar zum Rentamt Türkheim. 1808 "Ein ganz gemauertes Haus und Mühle unter einem Dach, mit anstoßender Sägmühle..." 1835 mit Mahl-, Säg-, und Ölmühle-Gerechtsname. Letztere blieb bei Haus 1, trotzdem 1813 der Müller Weinmüller die Ölmühle selbst seinem Schwiegervater Hänsle überließ, dessen Sohn sie als selbstständiges Anwesen weiterverkaufte. 1863 Die Mahl und Sägmühle liegt westlich von Mattsies an der Flossach und wird durch unterschlächtige Wasserräder getrieben, 3 Mahlgänge, 1 Gerbgang, 2 Säggänge. 1944 Antrag auf Ersatz des oberschlächtigen Wasserrades durch eine Turbine.
Öl, dann Gips- und Rändelmühle,  seit  1865  Mahlmühle, Haus   91 1/2   (1835:   Pl.-Nr.   760).   Die Ölmühle gehörte bis 1813.zu Haus 1. 1835 baut, nach  vorherigem Brand, Ölmüller Wendelin Uhl die Gebäude neu auf, sein Nachfolger Lederle erhält eine Gips- und Ölmühlkonzession. 1838: Das zum Mahlen von Gips und Ölstoffen erforderliche Stampfwerk  wird von 2 Wasserrädern getrieben. Es sind 2 Mahlgänge vorhanden, die sowohl für Gips und Öl, wie für das Mahlen jeder Sorte Getreides und für Malzbrechen  verwendet werden können. Ein  Gang  ist  als  Trändelmühle  (!)  für Gerste  verwendbar, da  mit Beitelkasten versehen.   1838   erklärt   Lederle:  Es  bestehen   mehrere   Rändelmühlen   an   der IIler, in specie bei Illertissen, bei Kirchheim,  Heimertingen,  Münsterhausen,  die ihre Lizenzen alle aus neuer Zeit haben. Sie   führen   ihre   Fabrikate   auf   eigene Rändelmärkte, wie z. B. nach Lindau, wo sehr leicht abgesetzt werden kann. Durch die Abfälle wird ein nicht unbedeutender Gewinn für die Viehmästung gemacht und den fühlbaren Bedürfnissen in der Gegend abgeholfen, da sich von den Müllern wenige   mit   dem   Gerstenrändeln   abgeben, während   die   gerollte   oder   gerändelte Gerste ein Hauptbedürfnis für jede Familie ist (Gerstengrütze). — 1840 untersagt  das  Landgericht  Türkheim Lederle das  Rändeln  von   Gerste.  —   1848  beschwert sich die Müllerswitwe Weinmüller gegen   den Israeliten   Raphael Landauer den Jüngeren aus Hürben, der das Anwesen Haus 91 1/2 -des Lederle ersteigert hat. Seit einiger Zeit sei der Schwager des Landauer, Nathan Heilbronner, auf dem Anwesen   und   gebe   sich   mit   Getreidemahlen und Gerstenrändeln ab. 1849 bestätigt   das   Landgericht   Türkheim,   dass Landauer irrigerweise  eine Rändelmühl-Gerechtsame als auf dem Anwesen ruhend mitverkauft   habe.    1850   untersagt   das Landgericht   dem   neuen   Öl-   und   Gipsmüller Heichele das Mahlen und Rändeln. 1853 stellte das Landgericht fest, dass Zwilcher als Nachfolger zwar nicht für Fremde, aber für sich mahlen dürfe. 1882 beantragt Gipsmüller Athanasius Zwilcher eine Mahlmühlkonzession mit 2 Mahlgängen und 1 Gerbgang. Seine Gipsmühle rentierte sich bisher sehr gut, da er die Gipssteine zum billigen Preis erhalten konnte. Nachdem er aber durch Errichtung der Eisenbahn München—Innsbruck der Getreidetransport mit ihr profitabler ist als mit der Achse, benutzen die Getreidehändler diese. Durch Aufhebung der Straßenbefahrung hatte Zwilcher nicht mehr die billige Rückfrachtgelegenheit der Gipssteine. Der Müller Weinmüller hat, da er auch eine Schneidmühle und eine große Ökonomie besitzt, auch bei Gewährung des Gesuchs ein gutes Auskommen. Trotzdem wies 1863 das Bezirksamt das Gesuch ab. 1863: Die Gips-, Öl- und Rändelmühle des Zwilcher liegt am südlichen Ende des Ortes am linken Ufer des Tiefbaches, sie wird durch 2 oberschlächtige Wasserräder betrieben. Die Rändelmühle hat 1 Gang, die Ölmühle 8 Stümpfel, die Gipsmühle 1 Gipsgang mit 1 Gipshammer. Neubau 1865, 1881 Neubau der Radstube, 1937 Abbruch derselben. 1894 Neubau eines 2. Wohnhauses, nunmehr nur noch Wohn- und Ökonomiegebäude vorhanden.

Besondere Verhältnisse von 1810 zur unteren Mühle

Dem Messner ein Schüßle Schön- und ein Schüßle Mußmehl
Holzmachergeld 2 Kreuzer
Für jeden Knecht 24 Kreuzer
Für jede Magd 12 Kreuzer
Für jeden Dienstbuben 6 Kreuzer
 Für jede Dienstmagd 6 Kreuzer
Für jeden Sohn, sobald die Erbzinszeit anfängt 15 Kreuzer


war noch 1963 Sägmühle
wird  zur Stromerzeugung genutzt. (2 Francis-Schachtturbinen)