Name
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Kaufdatum
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Verkauf
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Was gibt es zu berichten!
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nur Pächter:
Adrian Frhr. von Lafabrique
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1754 andere Quelle 1769
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1785
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verpachtete die Hofkammer das Schloßgut an Adrian Frhr. von Lafabrique (Hofkammerrat und Hofkellermeister) (Quelle Landkreis Mindelheim Kunstdenkmale 1971) |
Bayerischer Staat
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1. Februar 1808
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26. Oktober 1810
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Gräfin von Törring-Seefeld verkauft den Besitz für 50 000 fl. an den Bayerischen Staat. (Wappen von Bayern im Schloss Mattsies siehe unten) |
Freude Gotthart und Ehefrau
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11. März 1912
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4. Mai 1917
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Von Olt. in Riesa an der Elbe. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges musste Freude als Hauptmann einrücken, erkrankte schwer, so dass seine Frau, die sich auch den Schwierigkeiten des Betriebs während des Krieges nicht gewachsen sah, den Betrieb bald wieder verkaufte. |
Prinz Karl von Arenberg
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4. Mai 1917
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12. Mai 1925
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Am 4. Februar wird infolge Heirat seine Ehefrau, Emilie Maria Prinzessin von Arenberg, geb. Wilner, Miteigentümerin durch Gütergemeinschaft. Prinz Arenberg übertrug schenkungsweise seine Hälfte Ende 1920 auf seine Frau, zog weg und kaufte von ihr, anlässlich der Scheidung den gesamten Besitz am 10. Oktober 1921 wieder zurück. Prinz Arenberg verlegte im Jahre 1917/18 mit Kriegsgefangenen die heutige Wasserleitung in Gußröhren, ließ die Wasserquellen fassen, den Widder einbauen und die beiden Reservoirs erstellen. |
Kellerer Georg und Ehefrau Magdalena
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12. Mai 1925
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10. September 1926
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Landwirt (lies Güterschlächter) von Dachau, Kellerer holzte rücksichtslos den Park und Wald ab und verkaufte dann wieder |
Scholz, Georg und Ehefrau Anna, geb. Oswald
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10. September 1926
Bilder vom Brand
Gedicht zum
Fasching + Zusammenbruch Oswald!
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24. September 1930
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prakt. Arzt in Liegnitz. Am Tag des Kaufes brannte der westliche Teil des Hofes (Heustadel mit Pferdestallung) ab und wurde 1927 neu erbaut. Der Vater von Frau Scholz war der bayerische Sozialminister (Oswald, Heinrich). Familie Scholz mit Frau Oswald und Töchter führten ein lockeres Leben auf Schloss Mattsies, so dass der Besitz in Verruf kam. Der Wald wurde vollends geplündert (zerstört), das Vieh nach und nach verkauft und „in dulce jubilo" alles verlebt, so daß schließlich Konkurs angemeldet werden musste. |
Stadt Augsburg
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24. September 1930
Bericht der Zeitung.
siehe unten
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10. November 1933
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die Stadt Augsburg ersteigerte bei der Zwangsversteigerung den Besitz für RM:200000. Die Stadt Augsburg musste danach wiederaufbauen schaffte ca. 70 Stück Kühe an, kaufte Zuchtschweine, ergänzte den Pferdebestand und Maschinenmaterial, baute zwei neue Feldscheunen, legte im Fruchtspeicher einen neuen Boden, ließ sämtliche Hofgebäude von außen richten, Dächer umdecken, legte 100 Mann freiwilligen Arbeitsdienst (1932) ins Schloss und ließ durch sie die unteren Wiesen und Weiden drainieren.Anlässlich der Machtübernahme 1933 durch den Nationalsozialismus wurde den Städten nahe gelegt ihren Grundbesitz abzustoßen oder doch .wesentlich einzuschränken. |
Georg Berg |
1933 |
1976 |
siehe eigene Seite |
Familie Steppich |
1976 |
jetzt nicht mehr Besitzer |
Die Famile Steppich hat sich als Besitzer im Grundbuch löschen lassen. (2024) |
lt. Bericht in der Mindelheimer Zeitung vom 05.07.2024 ist Schloss Mattsies jetzt ein herrenloses Baudenkmal.
Der ehemalige Besitzer (Familie Steppich) hat das Schloss abgegeben, hat sich im Grundbuch als Besitzer löschen lassen. Somit ist das Schloss herrenlos und wird jetzt auf dem Immobilienportal des Freistaates Bayern angeboten. Die Gesamtfläche umfasst 7500 qm.
Das Wappen von Bayern
1905 ließ der damalige Besitzer Walter von Rougemont
die Wappen der Geschlechter auf Schloss Mattsies in die
Eingangshalle malen.
Aufnahme vom 21.März 2004
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Bericht der Zeitung von Samstag, den 7. Juni 1930
Schloß Mattsies der Stadt Augsburg um 200 000 Mark zugefallen.
Die Versteigerung vor dem Notariat Türkheim.
Mindelheim, 7.Juni. Die Aera Oswald-Scholz auf dem ehemals feudalen Schloß Mattsies, um das sich in den letzten Jahren mancherlei Gerüchte woben, die sogar bis in das bayerische Staatsministerium gedrungen sind und zur Verabschiedung des früheren Sozialministers bezw. späteren Staatssekretärs Oswald führten, ist nun zu Ende. Vor dem Notariat Türkheim fand gestern nachmittags 2 Uhr die Versteigerung des gesamten Schloßgutes Mattsies mit rund 460 Tagwerk Grund statt. Der ganze Vorgang war ohne Sensation, denn es handelte sich für das Notariat ja um eine Sache, die, wenn auch nicht in diesem Umfange, in heutiger Zeit öfters vorkommt. Die "Auch-Interessenten", die vielleicht mehr erwarteten, als lediglich eine Amtshandlung, hatten keinen Einfluß auf dieselbe. Die Notariatskanzlei konnte die vielen Menschen, die da gekommen waren, kaum fassen. Von Seite der Familie Oswald war nur die Gattin des Staatssekretärs a.D. erschienen. Anwesend waren als beteiligte Gläubiger Direktor Ertl von der Landwirtschaftsbank München, Rechtsrat Seufert als Anwalt der Stadtgemeinde Augsburg, Rechtsanwalt Dr.Meißl von der Versicherungsanstalt "Bayern" München und 1. Bürgermeister Immerz von Mattsies.
Der Notar eröffnete nach 2 Uhr die auf Veranlassung der Stadtgemeinde Augsburg eingeleitete Versteigerung mit der Verlesung des Grundstücksverzeichnisses und Bekanntgabe der angemeldeten Gläubiger.
Das Gut ist mit folgenden Beträgen belastet: 85 000 M und 8500 M. Landwirtschaftsbank München, 20 000 M. Versicherungsgesellschaft "Bayern" München, 80 000 M. und 75 000 M. Stadtsparkasse Augsburg; 10 000 M. Grundschuldbrief, abgetraten an die Stadtsparkasse Augsburg: 8000, 7000, 25000, 20000 und 10000 M. Grundschuldbriefe auf den Namen der Frau Scholz, wovon die Summen von 7000 und 20000 M. der Altbayerischen Bank in Haag (Oberbayern) verpfändet wurden.
Angemeldet waren folgende z.T. vorberechtigte Forderungen:
Finanzamt Mindelheim 1414,95 M.; Gemeinde Mattsies 913,60 M., Gemeinde Hausen 22,41 M., Versicherungskammer Abt. Hagelversicherung 858,50 M., desgl. Abt. Brandversicherung 381,- M., Kaminkehrermeister Zanker Mindelheim 166,40 M., Versicherungsgesellschaft "Bayern" München 22 553,55 M., Stadtsparkasse bezw. Stadtgemeinde Augsburg 215 972,02 M.; Gutsverwalter Schnotz 835,- M.; Direktor Schlack, München 10 000 M.; Gutsverwalter Erdmannsdörfer 600 M. und weitere Löhne 338,65 M.
Vor dem Notariat wurden noch angemeldet: Versicherungsgesellschaft "Bayern" München 62 M. und Landwirtschaftsbank München 93 466.-- M. u. Notariatsgebühr 2600 Mark.
Gegen diese Anmeldungen bestanden keinerlei Erinnerungen, weshalb sie vom Notar anerkannt wurden. Zur Bedingung wurde dem Einsteigernden gemacht, daß die vordringlichen Forderungen, wie Finanzamt, Gemeinden, Versicherungen, Gehälter und Löhne im Gesamtbetrage von 8150,51 Mark nach Übernahme des Gutes bar bezahlt werden.
Die Forderungen der Stadtsparkasse Augsburg fallen mehr als bis zur Hälfte durch, da vor denselben die erststelligen Forderungen von 93 500 M. der Landwirtschaftsbank München und 20 000 M. der "Bayern" München gedeckt werden müssen.
Zur Abgabe von Steigerungsangeboten wurde eine Frist von einer Stunde bestimmt, die jedoch bei weitem nicht beansprucht wurde, da schon zu Beginn derselben die Entscheidung fiel. Das erste Angebot machte die Stadtgemeinde Augsburg mit 125 000 Mark, das zweite Brauerei- und Gutsbesitzer Einstein-Augsburg mit 150 000 M., das dritte Hiltz-Hischau (Oberbayern) mit 160 000 M. und das letzte entscheidende Angebot die Stadtgemeinde Augsburg mit 200 000 Mark.
Um halb 5 Uhr gab der Notar bekannt, daß der Stadtgemeinde Augsburg das Angebot zugeschlagen wurde.
Damit war die Versteigerung beendet. Das Schloßgut Mattsies geht nun in andere Hände über. Man darf von der neuen Besitzerin erwarten, daß sie, falls nicht schon in Bälde eine Wiederveräußerung in Frage kommt, das Gut wieder zu dem macht, was es früher war, ein Mustergut.