Alle Pfarrer in Mattsies

  Liste der Geistlichen in der Pfarrei Mattsies = Pfarrer röm.-kath.

Gedenktafel im südlichen Vorzeichen der Pfarrkirche Mattsies. (Die Gedenktafel wurde von Dekan Hold, dem damaligen Ortspfarrer, um 1900 in Auftrag gegeben. Hergestellt wurde sie vom Steinmetz Joseph Fletzinger aus Mindelheim)
Auf der Tafel stehen nur die Pfarrer ab dem Jahr 1458 (Pius II.), davor ist wenig bekannt. So soll im Jahr 1312 ein Conrad Crötelin Pfarrer in Mattsies gewesen sein. (Quelle:Historischer Verein von Schwaben)

Eigene Seiten für:  alle markierten -- hier können sie Zusatzinformationen für diese Pfarrer erhalten -- 

 Dekan Hainrich

 1235 bis 1246

 Enea Silvio de Piccolomini (Pius II.  1458 bis 1464
 Jodot Michael

 1472

 Schwarz Nikolaus  1472
 Barthlomäus v. Welden  ? bis 1493  Beßerer Nikolaus  1493
 Warthauser Adam  1504  Pauli Johann  1513
 Wiedemann Franz  1533  Streng Magnus  1533
 Schneider Simon  1578  Hagenbacher Georg  1585
Hainzeler Johann 1586 Sedelmaye Gabriel 1589
Steib Michael 1590 Schelhamer Sebastian 1592
Hermann v. Ebersbach 1598 Stecker oder Stöcker Johann 1601
Goll Sebastian 1603 Faber Jakob 1614
 Mösch (Maisch) Jakob 1617 Lober Jakob 1620
Koler Karl 1635 Brüler (Brieler) Jakob 1648
Brehe Joh. Christoph 1656 Joh.Anton Frhr. v. Freiberg-Eisenberg  1704
Christoph Ferd. Konr. Frhr. v. Tenzel (Tänzl) und Trazberg 1737 Hauber Joseph 1735
Baumeister Johann Jakob 1757  Franz Paul Frhr. von Freiberg-Eisenberg  1763

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 Christoph Brehe; siehe Bruderschaften (Schutzengelbruderschaft)

Anton v. Freyberg;

Anton Eser,

Mathias Wiedemann 1828-1840  (2.2.1777 Eppisburg 76, ord. 21.12.1799, Pfarrer zu Mattsies 1828 bis 1840
Pfarrer Wiedemann war auch bei allen Beurkundungen des in den Jahren 1828 - 1840 neu angelegten Steuerkatasters mit anwesend. Er mußte die jeweilgen Kirchenrechte vertreten, vorbringen und das Protokoll zu allen Mattsieser Anwesen beim königlichen Amtsgericht in Türkheim unterschreiben.

Franz Xaver Eyth von Jettingen, geb. 1.12.1800 Pfarrer in Mattsies ab 24.09.1840

Christian Hold,

Joh. B.Süßmair,

Johann Kraus

Tafel der Pfarrer

Tafel im südlichen Vorzeichen der Pfarrkirche

Anmerkung: 

Im Jahr 1813 wurde ein Pfarrer oder Kaplan Michael Schorer von Mattsies nach Mindelau versetzt.

Bis 1862 war Jos. Holland, Caplan in Mattsies.

ab 1862 war Rudolf Stiegele, Caplan in Mattsies.

 

Die nachfolgenden Geistlichen waren (oder sind) für eine bestimmte Zeit Pfarrer in Mattsies

 

Name

Pfarrer in Mattsies

 
 

von

bis

 

Konstantin

Kohler

 

 

1973

 

 

1984

Franz J. Rainer

 

1984

 

1993

Mathias Kotonski

1993

2003

Pater Steevan D'Souza

2003

2008

Richard Dick

2008

 

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Johann Anton II. von Freyberg

 geb.: 1674 in Hopferau bei Füssen Studium in Dillingen, München Rom, Perugia.
1699 wurde er in Rom zum Priester geweiht.
verstorben am 20.April 1757 in Eichstätt

Der Eichstätter Bischof  Johann Anton II. von Freyberg (1736-1757), der von 1704-1737 die Pfründe der Pfarrei Mattsies besaß und sie auch teilweise persönlich versah, stiftete aus Anhänglichkeit an diese Pfarrei den noch heute erhaltenen Hochaltar, an dem er sein Wappen anbringen ließ.
Es ist überliefert, dass er als eifriger Seelsorger, der Kranke und  Sterbende selbst in entlegenen Hütten aufsuchte und den Beinamen "der fromme Freyberg" trug nach seiner Wahl zum Bischof gesagt haben soll: "Er würde gern den beschwerlichen Fürstenhut gegen den Pfarrherrnhut von Mattsies tauschen"
Im Hinblick auf sein Goldenes Priesterjubiläum stiftete der Bischof von Eichstätt, Johann Anton von Freyberg, der langjährig Pfarrer in Mattsies war, 1748 600 fl. Damit konnten u.a. der heutige Hochaltar, die Seitenaltäre und die Kanzel in der Bergmüller-Werkstatt in Türkheim angeschafft werden. Sein Wappen ließ der hochherzige Stifter über dem Altarblatt des Hochaltars anbringen.
 

Johann Anton II. von Freyberg, Bischof von Eichstätt - 1736-1757 

   von 1704 bis 1737 Pfarrer von Mattsies

  

                              Wappen: oben am Hauptaltar der Mattsieser Pfarrkirche

Papst Pius II.


     Ein Mattsieser Pfarrer wird Papst   

Enea Silvio de Piccolomini (Papst Pius II.)  (1405-1464)    

(In die Zeit des 15 Jahrhunderts fällt auch ein Ereignis, das im Bistum Augsburg als einmalig gilt: Der Italiener Enea Silvio de Piccolomini, der in seiner Eigenschaft als kaiserlicher Sekretär Mattsies als beneficium pinquis (fette Pfründe) kannte, bewarb sich nach seiner Hinwendung zum geistlichen Leben am 21.Mai 1445 um die Pfründe der Pfarrei Mattsies und er bekam die Pfründe auch, obwohl er noch nicht zum Priester geweiht war. Es gilt als sicher, dass Piccolomini nie Seelsorger der Mattsieser war. Ob er den Ort je einmal besucht hat, ist unsicher - jedenfalls als Geistlicher wohl nicht mehr. Allerdings steht geschrieben, dass er als Sekretär des Kaiser Friedrich III. mehrmals in Angelberg (=Tussenhausen) war. Entfernung zu Mattsies 1,5km. Für die Pfründe ließ er einen Stellvertreter amten  - damals nichts ungewöhnliches. Nachdem er 1458 den Päpstlichen Stuhl als Pius II. bestiegen hatte, soll er gemäß einem der bekanntesten Stadtführer von Rom scherzend und auf Mattsies anspielend gesagt haben, "dass es ihn weniger gekostet habe Papst zu werden, als "schwäbischer Pfarrer'"

Lebenslauf in Kurzform: geb. 1405 als Sproß einer verarmten Adelsfamilie aus Corsignano bei Siena. Lange Zeit als Sekretär und Diplomat in Diensten geistlicher und weltlicher Fürsten, von Kaiser Friedrich III. in Frankfurt zum Dichter gekrönt. Seit 1447 Priester und im gleichen Jahr 1447 Bischof von Triest, dann von Siena, 1456 Kardinal ab 1458 Papst Pius II. Zur Zeit des Basler Konzils und des kaiserlichen Dienstes erfreute Aenas Silvius den Kreis der lockeren Literaten.  In seinen eigenen Schriften erklärt er, dass er in seiner Jugend der Liebe des Frauenzimmers ergeben gewesen und einen natürlichen Sohn gezeuget habe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abschrifit aus: www.bautz.de/bbkl PIUS II., Enea Silvio de' Piccolomini, humanistisch gebildeter Jurist, später Priester, Bischof, Kardinal und Papst. Eine der gebildetsten, aber durch sein Vorleben auch abenteuerlichsten Gestalten auf dem Papstthron. * 18.10. 1405 in Corsignano (nach ihm Pienza genannt) bei Siena, † 15.8. 1464 in Ancona. - Das Leben und Wirken P. zerfällt in drei Perioden. Die erste ist gekennzeichnet durch sein Wirken als Dichter, Lebemann, kaiserlicher Sekretär und Anhänger der konziliaren Idee. Die zweite beginnt mit seiner Laufbahn als Kleriker und Vertreter der papalen Idee, der es bis zum Bischof und Kardinal brachte. Die dritte endlich zeigt ihn als Papst und Kämpfer für den Papalismus gegen Fürsten und Hussiten sowie als Kreuzzugsführer gegen die Türken. - 1432 reiste er als Begleiter des Kardinals Domenico Capranica zum Basler Konzil (1431-1499). Beide, Herr und Sekretär, zeigten sich dort als Anhänger der Opposition gegen Eugen IV., der die antipäpstliche Atmosphäre von Basel fürchtete und das Konzil nach Italien  verlegen wollte, was ihm 1439 auch teilweise gelang (Konzil von Florenz). Das Basler Konzil, das den Papst abgesetzt hatte, fühlte sich ermächtigt, einen neuen Papst zu wählen, der als Felix V. zum konziliaren Gegenpapst wurde. Als Sekretär von Felix V. verteidigte P. eifrig die Einsetzung des Gegenpapstes und die Rechte des Basler Konzils gegen das von Florenz (1440: »Libellus dialogorum de generalis Concilii auctoritate«). 1442 wurde er als Gesandter vom Konzil zum Frankfurter Reichstag entsandt und übernahm die Stelle eines Sekretärs bei König (ab 1452 Kaiser) Friedrich III. von Habsburg. P., der in der Welt Boccaccios lebte (»Ich bin kein Kastrat«), fühlte sich auch zum Dichter berufen und wurde für seine lockeren Verse von Friedrich III. zum »poeta laureatus« erhoben. Der Eintritt in den kaiserlichen Dienst führte ihn nach Wien, wo er an der Universität Vorlesungen über antike Dichter hielt und damit »entscheidenden Einfluß auf den deutschen Humanismus nahm« (H. Kühner). Als Diplomat Friedrichs III. nahm P. eine neutrale Stellung zwischen den sich bekämpfenden Gegenpäpsten ein. - 1445 wandte er sich endgültig von seinem »weltlichen, sittlich ungebundenen Leben« (G. Schwaiger) ab und ließ sich 1447 zum Priester weihen (»Ich habe mir an Venus den Überdruß geholt«). Hand in Hand damit erfolgte aus realpolitischer Einsicht sein Frontwechsel zu Eugen IV., dessen Anwalt er nun beim Kaiser wurde. So kam es 1448 zum Wiener Konkordat, das dem Papst beträchtliche Privilegien bei der Besetzung geistlicher Ämter im Reich einräumte.   Zum Lohn für seine Verdienste um die Festigung der päpstlichen Macht wurde er 1447 zum Bischof von Triest und 1449 von Siena berufen. 1456 empfing er die Kardinalswürde. Der Fall Konstantinopels (1453) erschütterte den Humanisten tief. Von da an wirkte er im Auftrag Nikolaus V. für die »erhabene Idee« (v. Pastor) eines allgemeinen Kreuzzuges gegen die Türken. - 1458 - nach einem bewegten Konklave - wurde der schon kranke und mittellose P. zum Papst gewählt. (19.08..1458). Er nahm den Namen Pius an, wohl weniger in Erinnerung an den altchristlichen Bischof von Rom Pius I. (2. Jh.) als mehr aus Verehrung für den pius Aeneas des Vergil (H. Kühner). Als Papst sah er seine Hauptaufgaben im Kampf gegen die Türken - 1461 schrieb er einen (nie abgesandten?) Brief an den Sultan Mehmed II., um ihn nach dem Vorbild Konstantins zum Christentum zu bekehren -, in der Durchsetzung der papalen Idee - 1460 erließ er die Bulle »Execrabilis«, in der er die papale Suprematsidee verfocht und jede Appellation an ein allgemeines Konzil verdammte - und in der Eindämmung der Waldenser- und Hussitenbewegung - Aufhebung der Basler Kompaktaten, die den Böhmen das Abendmahl »sub utraque specie« (mit dem Kelch) zugestanden hatten. Diese Pläne trafen auf Widerstand in Böhmen (Georg von Podiebrad) und Deutschland. Die Gegner beriefen sich auf den ursprünglich von P. vertretenen Konziliarismus. Zur Klarstellung seiner Position erließ er daher 1463 die Bulle »In minoribus agentes« (»Weist von euch Aeneas, nehmt Pius auf«). Von den europäischen Mächten kaum unterstützt, stellte sich der unkriegerische Gelehrte am Ende seines Lebens selbst an die Spitze eines Kreuzfahrerheeres - nach H. Kühner eine »ebenso heilige wie erschütternde Donquichotterie«, starb aber mitten in den Vorbereitungen zum Kreuzzug. P. gehört zu den Päpsten, »über welche die verschiedenartigsten Urteile gefällt worden sind« (v. Pastor), denn »als Abenteurer hat er begonnen und wie einer der größten Päpste des MA geendet« (P. Joachimsohn).

Schriften: Historia Friderici III. sive Historia Austriaca De ritu, situ, moribus et conditione Germaniae viele Briefe an bedeutende Persönlichkeiten De duobus amantibus historia (Liebesgeschichte von Euryalus und Lucretia).  Enea Silvio de' Piccolomini (später: Papst Pius II.), einer der großen Humanisten des 15. Jahrhunderts, hat mit seiner 1457/1458 verfaßten ‚Germania‘ einen kirchenpolitisch, landeskundlich und literarisch interessanten Traktat hinterlassen. In ihm versucht der Verfasser die von den Deutschen gegen die Kurie erhobenen Vorwürfe als unbegründet zu erweisen und sich selbst als Anwärter auf den Stuhl Petri zu empfehlen. Deutscher Titel:  "Über den Zustand, die Lage und die Sitten Deutschlands"

 

 Feierlicher Einzug des Papstes Pius II.
in Ancona im Juli 1464

 

Aenas Silvius Piccolomoni, der spätere Papst Pius II.
wird von Kaiser Friedrich III. in Frankfurt zum Dichter gekrönt.

Pfarrer Hold


         
 Pfarrer Dekan Christian Hold

Christian Hold war Pfarrer in Mattsies von 1873 bis 1912      

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                   Gedenktafel an Südwand der Pfarrkirche                                                                                               Unterschrift Pfarrer Hold

 

 

   Auf Anforderung des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde 1908 verfasste Pfarrer Hold eine 8 seitige Abhandlung über das Dorf Mattsies. Diese Artikel finden Sie unter Brauchtum.

 

Pfarrer Johann Ev. Kraus

 

   Johann Kraus war Pfarrer in Mattsies von 1929 bis 1972

pfarrerkraus

kraus amaltar

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pfarrer Kraus am Altar der Pfarrkirche Mattsies

Pfarrer Kraus im Pfarrgarten

 

Bilder vom Priesterjubiläum siehe hier 

kraussterbebild Sterbebild Pfarrer Kraus

 

Ausschnitt aus Mindelheimer Zeitung vom 17. Januar 1972

Trauer um Pfarrer Kraus

Ein verdienter Seelsorger und kämpferischer Bekenner

Mattsies (eh). 
Am vergangenen Samstagfrüh 1.30 Uhr verschied Pfarrer und Kammerer* Johann Ev. Kraus aus Mattsies, nach Jahren schweren Leidens. Mit der Gemeinde Mattsies trauert das Dekanat Mindelheim, dem er viele Jahrzehnte als Kammerer diente.
Dem Wunsche des Verstorbenen gemäß wird er in seiner Heimatgemeinde Fristingen im Landkreis Dillingen a.D. am kommenden Mittwoch zur letzten Ruhe gebettet werden. Die Ueberführung des toten Seelsorgers von Mattsies nach Fristingen findet am Dienstag, vormittags 11 Uhr statt.
Pfarrer Johann Ev. Kraus wurde am 8. Juni 1898 in Fristingen geboren. Nach seinen Studienjahren, die umschattet von den Ereignissen des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegsjahre waren, wurde er am 20. Juli 1924 zum Priester geweiht. Vom Bischöflichen Ordinariat wurde Johann Kraus zunächst als Kaplan nach Pfaffenhausen berufen, zwei Jahre später kam er am 1. September 1926 in die Großstadtpfarrei Herz-Jesu in Augsburg-Pfersee, um ein Jahr darauf am 11. August eine Stelle als Benefiziat in Jettingen anzutreten. Die kanonische Institution auf die Pfarrei Maria Himmelfahrt in Mattsies erfolgte am 14. November 1929. Bis zu seinem Tode am 15. Januar dieses Jahres diente er der Pfarrgemeinde Mattsies in ungebrochener Treue.
Trotz langer und schwerer Krankheitsjahre hielt Pfarrer Johann Kraus auf seinem Posten aus, sehr wohl um die Priesternot in der Diözese  Augsburg  wissend  und   seinen  Dienst auch dann noch verrichtend, als es seine Kräfte kaum mehr erlaubten. Nebst seinen vielfältigen   Aufgaben in Pfarrei und  Dekanat, lange Jahre wirkte er aktiv in der Arbeit der Landjugendseelsorge, fand Pfarrer Kraus auch noch Zeit, wenn es nötig war, dem Mindelhei-mer Maristenkolleg als Seelsorger und Lehrer | aushilfsweise   zu   dienen.   Auch   der  Zweite .Weltkrieg forderte von Pfarrer Kraus wieder seinen Dienst und Einsatz. Die schweren und harten Erlebnisse all dieser Jahre und seine klare  und  kompromißlose  Treue  zur  Kirche und ihrem Lehrauftrag, gaben seinem Wirken einen kämpferischen Charakter im Sinne des Pauluswortes „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet".
Seiner Pfarrgemeinde diente Pfarrer Kraus durch alle Jahre mit großer Hingabe. Sichtbares Zeugnis für dieses Wirken legte nicht zuletzt die gelungene Restaurierung der Pfarrkirche dafür ab, zunächst Innen in den. Jahren 1933 und 1947, wo in seinem Auftrag der Münchener Maler Max Lacher im Langhaus die vielbeachtete Deckenbemalung schuf, sowie eine Außenrestaurierung 1957. Kleinere Verbesserungsarbeiten ließ Kammerer Kraus bis in die letzte Zeit hinein noch durchführen. Außerdem wurde während seiner Amtszeit der Pfarrhof von Mattsies modernisiert.

* Kammerer ist der stellvertretende Dekan (hier des Dekanats Mindelheim)

Ausschnitt aus Fristinger Zeitung Januar 1972

Seine Priestergestalt lebt weiter

Geistlicher Rat und Kammerer Johann Kraus zu Grabe getragen.
Fristingen, (oh) Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung von Fristingen und Mattsies wurde der Geistliche Rat und Kammerer Johann Evangelist Kraus zu Grabe getragen. Er war 42 Jahre lang Pfarrer in Mattsies.
Johann Evangelist Kraus wurde 1898 geboren. Bereits mit 18 Jahren, 1916, wurde er Soldat; er erhielt mehrere Auszeichnungen. Im zweiten Weltkrieg begleitete Pfarrer Kraus seine Truppe bis vor Stalingrad.
Seit dem Jahr 1929 wirkte Pfarrer Kraus in Mattsies. Daneben aber bekleidete er noch viele Ehrenämter, so war er 25 Jahre lang als Obmann des Bayerischen Caritasverbandes tätig, lange Zeit als zweiter Vorsitzender des Priestervereins und als Jugendseelsorger.
Mit sechs Priestern zelebrierte der geistliche Ofizinator des Kapitels Mindelheim, Dekan Adolf Bräckle, das feierliche Requiem. In seiner Traueransprache betonte er, der Verstorbene sei ein aufrichtiger und unerschrockener Priester gewesen, der, wenn es sein mußte, auch ein mutiges Wort gesprochen habe.
Nebst den 28 Priestern und den Vertretern der Vereine sah  man in der Trauergemeinde den Patronatsherrn von Mattsies, Freiherrn von Freiberg sowie Schwester Anna und Luisa Keppeler, die Pfarrer Kraus bis zum Schluß treu gedient hatten.
Drei Böllerschüsse hallten über den Sarg, als der verewigte Seelsorger von Gemeinderäten von Mattsies zu Grabe getragen wurde. Der Bürgermeister von Fristingen legte für den Ehrenbürger seiner Gemeinde einen Kranz am Grabe nieder. Nach der Ansprache des Patronatsherrn würdigte der Bürgermeister von Mattsies, Josef Würstle, das gute Einvernehmen zwischen Pfarrer und Gemeinde. Weiter sprachen die Vertreter der Kirchenverwaltung, des Veteranenvereins, des Kirchenchores und des Sportvereines von Mattsies ihre Dankesworte. Zu den Klängen des Guten Kameraden legte der Veteranenverein Fristingen einen Kranz für den heimgegangenen Priester nieder, der ein wahrer Künder des Gotteswortes, ein „Mann in der Zeit" gewesen war.