Brauchtum im Dorf

 

Hochzeiten

Der Ehe mußte nach dem altschwäbischen Eherecht die Verlobung vorausgehen. Wer sich verlobt hatte, konnte schwer wieder frei werden. Wenn er seine Verlobte verließ, mußte er ihr alles geben, was er ihr versprochen hatte und noch 40 Schillinge dazu. Außerdem mußte er mit 12 Eideshelfern beschwören (diese zwölf mußten also das Gleiche beschwören), daß an der Braut kein Fehler sei und daß er sie blos verlassen habe, weil ihm inzwischen eine andere besser gefiel. Bis zum 4. Grade der Verwandschaft oder Schwägerschaft war die Ehe nicht erlaubt. Mit gegenseitiger Übereinstimmung der Ehegatten konnte die Ehe aufgehoben werden und vielfach wurden gegenseitige Tauschgeschäfte mit Frauen gemacht. Lange hatte die Kirche für die Unauflöslichkeit der Ehe zu kämpfen.   Auf Entführung einer Braut stand 200 Schilling Strafe. Wollte sie der Entführer behalten, hatte er 400 Schillinge zu zahlen. Die Entführung einer Frau kostete blos 80 Schillinge. Mit Genehmigung des Mannes und gegen Zahlung einer Buße von 400 Schilling wurde die Entführte Eigentum des Andern.

 

Am Tage vor der Hochzeit wurde die Aussteuer der Braut auf 2 bis 3 Wagen in das Haus des Bräutigams gefahren. Auf dem vordersten Wagen befindet sich das Brautbett ausgebreitet, wie es in der Bettstatt zu liegen kommt. Auf dem zweiten Wagen befindet sich der Weschkasten mit Hausgeräth, Flachs, Lebensmittel und eine zweite Bettstatt. Bei Vermöglicheren ist noch ein dritter Wagen vorhanden. Hinter den Wägen kommt in einem offenen Wäglein Braut und Bräutigam.

 

Feste - Kirchenfest - Ortsfest

Schutzengelbruderschaft

Die Schutzengelbruderschaft wurde 1683 vom Ortspfarrer Christoph Brehe gestiftet.

Herzog Maximilian Philipp ließ sich auch als erstes männliches Mitglied in die 1683 in Mattsies gegründe Schutzengelbruderschaft eintragen.

Das Gründungsfest der Schutzengelbruderschaft wurde seit dieser Zeit immer groß gefeiert.

So entwickelte es sich schon bald zum eigentlichen "Mattsieser Fest".

Es wird seit dieser Zeit das Kirchenfest nicht mehr am Patroziniumfest (Mariä Himmelfahrt) sondern am Gründungstag der Schutzengelbruderschaft gefeiert.

Später hat man sich darauf geeinigt das Fest immer am 4. Sonntag im September zu feiern.

 

Bruderschaften

   Bruderschaften

1. Bruderschaft "Unserer lieben Frau Mariä Verkündigung" - kurz " Marianische Bruderschaft"

1514 (Am 3. Osterfeiertag - Osterdienstag; 18. April 1514) stiftete der damalige Pfründeninhaber (1504 - 1544) und spätere Augsburger und Bamberger Domprobst Dr. Marquard von Stein, ein Bruder des Herrschaftsinhabers, die Bruderschaft „Unserer lieben Frau Mariä Verkündigung" oder kurz „Marianische Bruderschaft“ genannt. Neben dem religiösen ist auch das soziale Anliegen zu nennen. Die Bruderschaft konnte an ihre Mitglieder Geld zu einem Zinssatz von fünf Prozent vergeben.

  Opferstock der Marianischen Bruderschaft Fahne der Marianischen Bruderschaft
Prozessionsstangen Marianisch  
Prozessionsstangen Marianische Bruderschaft  


 

 2. Schutzengelbruderschaft

Die Schutzengelbruderschaft wurde 1683 von Pfarrer Christoph Brehe gestiftet.

oben:  (Unterschrift:   Johann Christoph Brehe)
unten: Opferstock für Schutzengelbruderschaft

  Fahne der Schutzengelbruderschaft

Schutzengel Prozesseionsstangen

Prozessionsstangen der Schutzengelbruderschaft

 
Herzog Maximilian Philipp ließ sich auch als erstes männliches Mitglied in die 1683 in Mattsies gegründete Schutzengelbruderschaft eintragen.

Dadurch, dass das Fest in aufwändiger und festlicher Weise begangen wurde, konnte es schnell Fuß fassen und zum „Matzjieser Fest“ werden.
Schutzengelfest - 2. Oktober, gefeiert wird am vierten Sonntag im September
Das Schutzengelfest wird als Mattsieser Fest gefeiert.

(Text eines Mitgliedbuches)

Schutzengel-Bruderschaft

In Mattsies (kanonisch eingesetzt im Jahre 1683),

Im darauffolgenden Jahr 1684 wurde am südlichen Eingang der Pfarrkirche eine Kapelle für die Schutzengel-Bruderschaft gebaut.

  1. Ziel und Ende dieser Bruderschaft.
    Das Ziel und Ende dieser Bruderschaft ist kein anderes, als dass
  1. Gott verherrlicht und christliche Heilung befördert werde, insbesondere
  2. dass wir Gott für seine väterliche Vorsicht danken, womit Er seine hl. Engel zu unserm Schutze aussendet,
  3. dass wir das Andenken an die hl. Schutzengel in uns zu jeder Zeit lebhaft erhalten, und hiedurch angetrieben werden, alles, was böse ist, zu verabscheuen, und sorgfältigst zu meiden,
  4. dass wir zugleich auch an unsere Gemeinschaft mit den christgläubigen Seelen im Reinigungsorte uns erinnern, und für sie zu Gott bitte.

 

  1. Vorschrift der Bruderschaft

Jeder katholische Christ kann in diese Bruderschaft aufgenommen werden, wobei er jedoch Folgendes zu beobachten hat, und zwar:

  1. Wer ein sündhaftes Leben geführt, der fasse am Tage der Aufnahme in diese Bruderschaft den ernsten Vorsatz, wahre Buße zu tun, und sich von ganzem Herzen zu Gott zu bekehren, eingedenk des Ausspruches Jesu Christi: „es wird im Himmel eine Freude sein über Einen Sünder, der Buße tut mehr, als über 99 Gerechte, welche der Buße nicht bedürfen“. Luc. 15.7. Zu dem Ende empfange er bei seiner Aufnahme, so wie sonst öfters im Jahre, namentlich auch auf das Fest der hl. Schutzengel die hl. Sakramente der Buße und des Altars, und mache sich durch würdigen Empfang dieser hl. Sakramente auch der kirchl. Ablässe teilhaftig, welche Papst Innozenz XI. dieser Bruderschaft verliehen hat.
  2. Soll jedes Bruderschaftsmitglied beflissen sein, ein gerechtes, nüchternes, keusches und gottseliges Leben führen, in seinem Stande und Berufe den Willen Gottes in allem getreu zu erfüllen, wie ihn die Engel im Himmel vollziehen; insbesondere aber sollen
  3. Eltern ihren Kindern sichtbare Schutzengel sein, sie durch Wort und Tat in der Furcht Gottes erziehen, für ihre Unschuld Tag und Nacht Sorge tragen, und sie vor jeder Verführung zum Bösen bewahren, eingedenk der Worte des göttlichen Erlösers: „verachtet doch keines von diesen Kleinen: denn ihre Engel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters, der im Himmel ist; wer aber eines von diesen Kleinen ärgert, dem wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt, und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde;“ ebenso sollen
  4. Hausväter und Hausmütter nicht nur selbst kein Ärgernis geben, und in ihrem Hause kein Aergernis dulden, sondern auch zur Aufrechterhaltung öffentlicher Zucht und Ehrbarkeit, vorzüglich unter der heranwachsenden Jugend, sich gegenseitig kräftigst unterstützen, und hiedurch nicht bloß schützende Engel für ihre Untergebenen, sondern auch für die Gemeinde werden.
  5. Jedes Bruderschaftsmitglied wetteifere in der Nächstenliebe, und suche in Ausübung geistlicher und leiblicher Werke der Barmherzigkeit seinem Nächsten zu dienen, und hierdurch gleichsam den Beruf der Engel nachzuahmen.
  6. An den gottesdienstlichen Versammlungen sollen die Bruderschaftsmitglieder mit Andacht beiwohnen und die vorgeschriebenen Bruderschaftsgebete verrichten, und hiedurch mit einem guten Beispiele vorangehen, die ledigen Leute aber sollen fleißig in der sonntäglichen Christenlehre erscheinen.
  7. Jedes Bruderschaftsmitglied rufe täglich namentlich bei dem Morgen- und Abendgebete seinen hl. Schutzengel mit folgenden Worten an:

    „O geliebter Engel mein,
    Laß mich dir empfohlen sein,
    Daß mein Herz von Sünden frei,
    und Gott wohlgefällig sei
    Führe mich an deiner Hand
    Bis an meines Grabes Rand,
    Stelle mich dem Vater vor
    Einst in aller Engel Chor!“
  8. Soll jedes Bruderschaftsmitglied bei jeder heil. Kommunion und insbesondere, wenn der Jahrtag für alle im Herrn entschlafenen Brüder und Schwestern gehalten wird, für dieselben zu Gott flehen, dass er die aus der Bruderschaft abgeschiedenen, und alle christgläubigen Seelen in die Wohnung des Lichtes, der Erquickung und des Friedens aufnehmen wolle, bei dem Hinscheiden eines jeglichen Mitgliedes aber sogleich 5 Vater unser und 5 Ave Maria beten.
  9. Nach dem Tode des eingeschriebenen Mitgliedes ist dieser Zettel dem Ortspfarrer, als dem Vorstande der Bruderschaft zurückzugeben damit dessen Name in der Bruderschaftskirche verkündet werde, und alle für dasselbe gemeinschaftlich beten.

 

Kirchengebet

am Schutzengelfeste und sonst öfters zu beten.

O Gott, der du nach deiner unaussprechlichen Vorsicht die hl. Engel zu unserm Schutze sendest, wir bitten dich, verleihe uns, dass wir jetzt auf Erden uns ihres Schutzes, und einst im Himmel ihrer Gesellschaft ewig erfreuen mögen. Durch Jesum Christum unsern Herrn! Amen.

 

Vollkommener Ablaß.

  1. Am Tage der Aufnahme in die Bruderschaft,
  2. am hl. Schutzengelfeste,
  3. in der Sterbestunde unter Anrufung des alleinseligmachenden Namens Jesu.

 

 

Churfürstin Maria Leopoldine von Bayern

 

Wappen Churbayern  Das Wappen von Churbayern im Schloss Mattsies
  

 1905 ließ der damalige Besitzer Walter von Rougemont
  die Wappen der Geschlechter auf Schloss Mattsies in die Eingangshalle malen.
  Aufnahme vom 21.März 2004

 

  

Kauf des Mattsieser Schlosses: Am 26. Oktober 1810 verkaufte der Bayerische Staat das Schlossgut an Churfürstin Leopoldine von Bayern für 37 800 fl. Verkauf des Mattsieser Schlosses: Am 26. Juni 1835, verkaufte sie für 34 000 fl. an den Grafen Max von Waldburg-Hohenems.

Maria LEOPOLDINE Anna Josephine Johanna,*Mailand 10.12.1776, +Wasserburg am Inn 23.6.1848;

1.Ehe: Innsbruck 15.2.1795 Gatte Karl Theodor von Bayern

BriefkopfKT

(*11.12.1724+16.2.1799);

 

2.Ehe: München 14.11.1804 Graf Ludwig von Arco(*30.1.1773 +20.8.1854)

  Die Kurfürstin (österr. Erzherzogin) Maria Leopoldine von Modena-Este, hat das Schloss oft besucht und Jagdgesellschaften eingeladen. Auch die Bewohner des Dorfes wurden zu Festlichkeiten ins Schloss geladen.
folgende Zeitungsanzeige im Mindelheimer Wochenblatt von 1831 bestätigt das!

 

Einladung. ins Churfürstl. Schloß Matsies
Ihre Königliche Hoheit die verwittwete Frau Churfürstin von Bayern ec. geruhen ein Scheibenschiessen zu geben, welches Donnerstag den 3ten November früh 9 Uhr anfängt, den 4ten und 5ten fortdauert, und am 6ten die Scheiben abzogen, und die Gewinnste vertheilt werden.

Schloß Mattsies am 29. Oktober 1831.  Groß, Churfürstl. Verwalter.
Nähere Einzelheiten über das Leben der Maria Leopoldine von Österreich-Este siehe:
 http://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Leopoldine_von_%C3%96sterreich-Este

Auch nach ihrer zweiten Eheschließung mit Graf Ludwig von Arco im November 1804 behielt Maria Leopoldine den Rang und Titel als verwitwete Kurfürstin. Die Söhne Maria Leopoldines, der 1808 geborene Aloys, genannt Louis, und der 1811 geborene Maximilian begründeten die adeligen Linien der Grafen von Arco-Stepperg und der Grafen von Arco-Zinneberg.

 

 

 

In der Zeit um 1825 hat Schloss Mattsies so ausgesehen.

Ansicht vom Dorf aus (von Norden)

Denkmal an der alten Straße zum Schloss

Denkmal

   Erst Ende August 1906 wurde der Umbau des Schloßberges auf Veranlassung des Mattsieser Raiffeisenvereins, beziehungsweise dessen Vorsitzenden und des damaligen Besitzers des Schloßgutes Mattsies  (Baron von Rougemont) wieder auf die Tagesordnung gebracht, und kaum 14 Tage später war der Bau eine beschlossene Tatsache, aber dies nur Dank des genannten Raiffeisenvereins, welcher der Gemeinde Mattsies zu diesem Zwecke die schöne Summe von tausend Mark schenkte, und der Tatsache, daß das Schloß den Grund und Boden dazu, sowie sämtliches Material zum Bauen nebst einer Rollbahn von 400 Meter Länge unentgeltlich zur Verfügung stellte. An einer Kehre  wurde ein Denkmal errichtet. (Bild unten) Leider ist die Schrift auf der Tafel nicht mehr zu lesen

Aus Bericht der Zeitung von 1908

Unterwegs ist in der großen Kurve der Straße zur Erinnerung an den Bau ein Denkmal errichtet worden, woselbst die feierliche Uebergabe der Straße stattfinden soll. Es dürfte die Leser dieses Blattes gewiß interessieren, über den Bau dieser Straße Näheres zu erfahren, doppelt, da sie in unserer Gegend ein fast einzig dastehendes Wahrzeichen eines so einmütigen und freiwilligen Zusammenwirkens ist.

→Da der Text nicht mehr lesbar ist, habe ich die Tafel einfach mit dem ehemaligen Text beschriftet. -
    (natürlich nur hier auf dem Bild!)  
Der Wortlaut ist richtig, die Schriftart, Größe und Schriftfarbe sicherlich nicht.

 

"Einigkeit macht stark. 
Durch die einmütige Mitwirkung der Gemeindebewohner von Mattsies, Tussenhausen und Unterrammingen wurde diese Straße erbaut. 1906 - 1907."


 Aus dem Zeitungsartikel:
Das oben genannte Denkmal soll spätere Generationen daran erinnern, daß die Einigkeit die erste Grundlage zu wirtschaftlichem Fortschritt und gedeihen ist und trägt daher die Inschrift: Einigkeit macht stark.

 

Welchen ungeheuren wirtschaftlichen Wert die neue Straße als einziger Verbindungsweg nach Mindelheim hat, ist ohne weiteres klar, wenn man weiß, daß die alte Straße eine Steigung von 8 bis 22% hatte, wogegen die neue nicht über 4½ bis 5 kommt, so daß jedes Lastfuhrwerk leicht zweispännig heraufkommt, anstatt wie früher die armen Zugtiere oft vier und sechsspännig plagen zu müssen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schon zwei Jahre später, also 1908 stellte man fest, daß die neue Straße zu schmal ist.

No 4102                                          Mindelheim, 21. Juli 1908 Königl. Bezirksamt Mindelheim  An die Gemeindeverwaltung Unterrammingen Betreff: Erweiterung der Zufahrstraße von der Haltestelle Unterrammingen zur Einmündung in den Gemeindeverbindungsweg Mattsies - Unterrammingen. Die Gemeindeverwaltung erhält bzgl. Abschrift des in bez. Sache mit den Beteiligten aufgenommenen Protokolles vom 2. lfd. Mts. mit der Weisung zugeschlossen, dieses Protokoll in begl. Abschrift in das Beschlußbuch einzutragen und im Übrigen die sämtlichen übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen, insbesondere für die Bereitstellung des zur Wegerweiterung nötigen Kiesmaterials rechtzeitig Sorge zu tragen, auf daß die Arbeiten keine Verzögerung erfahren.    Der k. Regierungsrat -Unterschrift -   Unterrammingen, den 20. Juli 1908 Protokoll Betreff:  Betreff: Erweiterung der Zufahrstraße von der Haltestelle Unterrammingen zur Einmündung in den Gemeindeverbindungsweg Mattsies - Unterrammingen.

Zur Versammlung in bezeichneter Sache begab man sich heute nachmittag 3 1/2 Uhr nach Unterrammingen /Haltestelle/ von wo aus im Beisein des Herrn Schloss Gutsbesitzers v. Rougemont aus Mattsies u. der wichtig geladenen Gemeindeausschüsse von Unterrammingen bestehend aus den nachbenannten Personen. 1.) Rauch Magnus, Bürgermeister 2.) Maier Georg Ökonom u. Beigeordneter 3.) Waltenberger Norbert, Ökonom u, Gemeindekassier 4.) Hartmann Thomas, Ökonom 5.) Zettler Otmar, Ökonom 6.) Freiberger Martin, Ökonom 7.) Hiller Franz, Ökonom 8.) Amman Sylvest, Ökonom Ferner von Mattsies, bestehend aus: 1.) Miller Benedikt, Bürgermeister 2.) Schropp Georg, Ökonom u. Beigeordneter 3.) Immerz Johann, Ökonom u. Gemeindekassier 4.) Zwick Jakob, Ökonom 5.) Immerz Xaver, Ökonom 6.) Maier Johann, Ökonom 7.) Spöttl Alois, Mühlebesitzer 8.) Möhrle Jakob, Ökonom   Der im Betreff genannte Weg in seiner ganzen Ausdehnung begangen wurde. Die Wegstrecke beträgt ca. 1200 m und wurde vor ungefähr 2 Jahren auf eine Breite von 4,00 m angelegt. Diese Breite ist, nachdem von Seiten der Verkehrsanstalten die Errichtung neuer Ladestelle unter Verlegung der bisherigen Haltestelle Unterrammingen unmittelbar vor das Restaurationsgebäude geplant ist, für den zu erwartenden großen Güterverkehr vollständig unzureichend und muß deshalb auf eine Fahrbahn von 5,00 m wozu noch Gräben beiderseits von zusammen 1 1/2 m anzulegen sind, auf zusammen 6,50 m verbreitert werden. Es ist der Verkehrsbedeutung des Weges entsprechend, denselben als Gemeindverbindungsweg zu erklären jedoch mit dem Abmaße, daß gemäß der Vorteile, welche die Interessenten von dem Wege haben, sowohl die Anlage als auch die Unterhaltung entsprechend auf die Interessenten verteilt werde. Es wird deshalb in Vorschlag gebracht, daß: 1. Die Gemeinde Unterrammingen den für die Verbreiterung auf obiges Maß nötigen Grund kostenlos zur Verfügung stellt und die Kosten der Vermessung und der notariellen Verlautbarung übernimmt, wobei bemerkt wird, daß sich diese Verpflichtung selbstverständlich auch auf die zur Anlage des Weges nötige Grundfläche zu erstrecken hat,  2. Daß die genannte Gemeinde ebenso kostenlos das zur Verbreiterung bezw. Herstellung der ganzen Wegstrecke nötige Kiesmaterial aus ihren Kiesgruben zur Verfügung stelle, wobei übrigens die weiteren Interessenten nämlich Herr v. Rougemont u. die Gemeinde Mattsies das Kies selbst beizufahren haben. 3. Daß die genannte Gemeinde die Unterhaltung des oberen Drittels des Weges, bei der Restauration beginnend, mit dem Materialen aus ihren Kiesgruben besorgen. Weiteres wird in Vorschlag gebracht, daß die Gemeinde Mattsies in Gemeinschaft mit der Schlossherrschaft Mattsies die Herstellung vielmehr Verbreiterung der ganzen in Betracht kommenden Wegstrecke auf 6 1/2 m übernehmen und die Gemeinde die Unterhaltung des Weges im 2. Drittel, die Schlossherrschaft dagegen im letzten Drittel dauernd zu leisten habe, Das Material für die künftige Wegunterhaltung soll aus den gemeindlichen Kiesgruben bezw, aus den Kiesgruben der Schlossherrschaft für die betreffenden Strecken genommen werden. Hierauf wurde zur Abstimmung geschritten: A. Der Gemeindeausschuss Unterrammingen beschließt hienach einstimmig diesen Vorschlägen beizutreten,  B, ebenso der dermalige Vertreter der Schlossherrschaft, welcher auch dafür sorgen wird, daß diese Belastung des Schlossgutes notariell auch den Besitznachfolgern übernommen wird.  D, Gemeindeausschuss von Mattsies beschließt gleichfalls einstimmig den vorausgeführten Vorschlägen beizutreten.

Die ersten Schloss-Herren von Mazzensiez

   (alle urkundlichen Erwähnungen)

Mazzo = Ortsgründer ??  = sehr unwahrscheinlich! Siehe Ortsnamen

Alles vor 1095 kann nicht durch Urkunden nachgewiesen werden, hier helfen nur Grabungsfunde oder andere Überlieferungen.    siehe unten! 
(alle urkundlichen Erwähnungen)


Mathesowa später Mazzenzies oder auch Mazzensiezon. 
Die schwäbische Herrschaft der Aloholfinger (Agilolfinger) hatten wohl am östlichen Rand Besitztümer, also auch das ehemalige Mathesowa. Aus den Aloholfingern (Agilolfingern) entsprangen die Zähringer und die Habsburger. Die Linie der Königsegg-Degernauer wurde von Hezelo im Schwarzwald repräsentiert. Auch der Herzog von Schwaben war ein Zähringer. Ein Verwandter, ebenfalls ein Zähringer war Gebhard der Bischof von Konstanz, der ebenfalls im Zusammenhang mit den Mattsieser Herren genannt wird. Auch die Herren von Mattsies waren Verwandte der Welfen.  
 Die ersten urkundlichen Nennungen                                                                        
Laut eines Aufzeichnungsbuches des Klosters St. Georg im Schwarzwalde (Mone, Zeitsch. f.f. Gesch. d. O-Rheins 9, 218) v. J. 1095, welches sagt, dass Helika, die Gemahlin des capitaneus Hermann, über ihr durch diesen als vollkommenes Eigen zum Heiratgute erhaltenes Besitzthum im Gaue Mindelried in der Weise verfügt: Dass ihre Dienstleute die Dörfer Mathesowa und Weinga (Mattsies und Wengen) erhalten. In anderen Aufzeichnungen finden wir nur, dass Helika dem Kloster St.Georg im Schwarzwald ihre Besitztümer schenkte.
 
 Helika oder auch Helewidis war die Gemahlin des Hermann (Sohn des Hezelo (Klosterstifter) aus dem Schwarzwald) Hermann wurde am 25.Sept.1094 ermordet.
Die ersten bekannten Herren von Mattsies waren Ministerialen der Welfen und Staufer.

Sie trugen den Titel "Marschalk"(ein Marschalk hatte die Obhut über die Stallungen und die Führung des berittenen Gefolges)

Verwandtschaft zu: Konrad von Winterstetten +
 Bischof von Konstanz =Eberhard II. von Waldburg<1248-1274>)


Hermann M. 1178 - 1205                                                         Heinrich I. M. 1178 - 1228                        Konrad der Ältere 1178 - 1248

 

1188 wird Herimanus de Mazensiez                                    Beispielbild (nicht echt)

   Konrad II. von Angelberg
als "ministerialis ducis" in der                                                                                                                                       1228 - 1289

  Bestätigungsurkunde von Herzog                                                                                                                     Heinrich II. von Angelberg
   Friedrich von Schwaben                                                                                                                                1228 - 1295 (erbaute1235 die Burg

                                                                                                                                                                         Angelberg) in Tussenhausen)
                                                                                                                                                                              Konrad III. von Mattsies
                                                                                                                                                                                         1235 - 1273

Eine Interpretation des Ortsnamens (Mazzenzies)  (nach Dr.Steichele) ist:  „bei den Gütern des Mazzo“ und leitet sich von dem Personennamen Mazzo und vom althochdeutschen sioz oder sioza = Gut, Niederlassung oder Sitz ab. Lt.Sprachwissenschaftler Jakob Grimm bedeutet "sioz" im althochdeutschen auch "Weideplatz für Rinder im Wald" =Diese Auslegung wurde vielfach übernommen, ist aber nicht sicher!

Die erste Nennung war aber "Matheshowa". Erklärung unter: Näheres siehe Ortsnamen!   

Aus "Das Bisthum Augsburg" nach Dr. Anton  Steichele, Erzbischof von München-Freising, erschienen im Jahr 1864

Im Jahr 1095 wird ein vicus Mathesowa genannt, in welchem Hermann, Sohn Hezelo's, des Klosterstifters von St. Georgen auf dem Schwarzwalde, Güter besaß, die zur villa Choringen (Knöringen?) in pago Mindilriet, seinem Eigenthume, gehörten. Wenn schon nicht volle Gewissheit, so besteht doch die größte Wahrscheinlichkeit, dass unter diesem Mathesowa unser Mazzsies zu verstehen sei. Sicher wird die Geschichte des Ortes erst von der Mitte des 12. Jahrh. an, in welcher Berchtold de Mazzinsiezon Feldgründe von Mazzsies zum Hospitale des Klosters St. Ulrich und Afra in Augsburg schenkt. Von dieser Zeit an sehen wir auf dem Schlosse zu Mazzsies ein angesehenes Edelgeschlecht Welf'scher Ministralien wohnen, welches über das Dorf und über einen bedeutenden Güterbesitz zu gebieten hatte, bis es um die Mitte des 14. Jahrh. erlosch.
Damals mag schon dieses Zweiggeschlecht (der Schenken von Winterstetten) im unteren Burgstall zu Mattsies – einem mit (Wasser)Graben umgebenen kleinen Burghof (jetzt der so genannte Denzel- oder Tanzberg) – sesshaft gewesen sein. Über diesen älteren Burgstall fehlt jede Nachricht. Die Anlage wird wahrscheinlich schon vor der ersten urkundlichen Erwähnung (1095) bestanden haben.

Römer in Mattsies Bei archäologischen Grabungen im Oktober 2021 wurden Überreste einer römischen Villa gefunden. Näheres noch unbekannt. Alle Funde wurden zur näheren Untersuchung in das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege gebracht.

ca. 700 n.Christi  Bei den Grabungen im Okt.2021 wurde das Grab eines Kindes gefunden.  Im Grab wurden die sterblichen Überreste eines Kindes gefunden. Beigaben waren: Ein Schwert, Armreifen aus Silber, Waffengurt mit goldenen Beschlägen, Goldblattkreuze. Silberschale, Bronzeschale und Haselnüsse, Birnenreste und die Reste eines zerlegten Ferkels.  

 bis - 1095  Herren von Mattsies  Wer waren Sie? Wie waren ihre Namen? Leider sind keine Aufzeichnungen vorhanden.
  wir finden keine urkundliche Erwähnung, doch man kann annehmen, dass Mattsies bereits besiedelt war. (siehe auch "Steichele -Das Bisthum Augsburg-) Bauwerke siehe Tanzberg und Umwallung

 1095  erste urkundliche Erwähnung   siehe oben

etwa  1140/60  Berchtold de Mazzinsiezon Schenkung an Kloster St. Ulrich und Afra, Augsburg

1176 Hermann von Mattsies (Mathsieß (ms. Macensiesse)   Ottobeurer Jahrbücher, Lehenträger (Liste Nr. 56) 
1178, 1183 und 1188 Brüder Hermann, Heinrich und Kunrat de Matzinsiezon  bei Verhandlungen Welf's VI. für Klst. St. Magnus in Füssen treten sie als Zeugen auf  27. Dec.  1185 Brüder Hermann, Heinrich und Kunrat de Matzinsiezon
 Herzog Friedrich von Schwaben, als dieser zu Schongau die Welf'schen und Staufen'schen Stiftungen an Klst. Roth bestätigt  
 28. Aug. 1194 Hermann und Kunrat de Mazzensiez  sind im Gefolge Herzog Kunrat's von Schwaben, zu Steingaden bei Bestätigung derartiger Stiftungen für dieses Kloster  
 22. Febr. 1192 Kunrat de Matzinsiezon  zu Memmingen, Bestätigung von Stiftungen für Klst. Roth bezeugt 
 7. Aug. 1195   Cunradus de Mazinsies, Einen eigenen Schutzbrief wegen der Kirche zu Widergeltingen ertheilte dem Kloster Papst Cölestin III. am 7. Aug. 1195 (ib.503). Beschädigungen durch Raub und Brand, welche die Herrn von Mazzsies mit ihren Leuten an der Kirche und am Dorfe Widergeltingen verübt hatten. Diesselben sühnten unter Vermittlung Bischof Siboto's vom 10. April 1235 durch Reichnisse aus ihren Gütern nach Steingaden.
 
 1197   Kunrat de Matzinsiezon  bei König Philipp am Leche anwesend, als Pfalzgraf Otto von Wittelsbach das Gut Laimering an St. Ulrich übergibt  
 1190 bis 1197 Kunrat de Matzensiezon schenkte einen Hof in Schmiechen (abgegangen bei Wereshofen) an Klst. Ürsin (Schmiechen war Wörishofen und Kirchdorf)

1201  Hermann de Matzensiezon schenkte einen Zehenten zu Siebeneichen und ein Prädium zu Moosheim (abgegangen bei Rammingen) an Klst. Steingaden 
24.Jan. 1204   Hermanni de Mazensiez, (Zeuge) Herzog Ludwig beurkundet, dass der Pfalzgraf  Otto von Wittelsbach dem Stifte St. Ulrich zu Augsburg das Gut Laimering geschenkt hat. 
 6. Mai  1227 Conradus senior de Mazensiezen (wahrscheinlich obiger Bruder Hermann's) mit seinen Söhnen Kunrat und Heinrich Die Bestätigung dieser Schenkung durch König Heinrich VII. bezeugt 
 1228 Beide Kunrate sind gegenwärtig bei einer Güterschenkung Schwigger's v. Mindelberg an Klst. Raitenbuch 
 1228  z.Zt. lebende Herren von Mattsies  Hermann von Matzies sein Sohn Conrad der Ältere und dessen Sohn Conrad   
 22. Juni 1241 ein Kunrat der ältere de Mazensiezen, wahrscheinlich obiger Bruder Heinrich's,
1241 wird noch ein Sifrid, Truchsess von Matzsies erwähnt. schenkt mit Zustimmung seiner Gemahlin Adelheid und seines Sohnes Kunrat vier Höfe zu Erboldswang und einen zu Holzhausen zur ehrwürdigen Ruhestätte Herzog Welf's nach Steingaden 
 15. Mai 1222 Hermann von Mazzensies (oder sein Bruder Heinrich) Beschädigungen an Gütern des Klosters St. Blasien sühnte Hermann von Mazzensies (oder sein Bruder Heinrich) durch Schenkung eines Hofes zu Nassenbeuren, welchen, als er gestorben war, der Bruder Kunrat vergeblich dem Kloster streitig machte 
 10. April 1235 Herrn von Mazzensies    *1)  Ein H. decanus de Mazinsiez erscheint am 10. April 1235 als Zeuge bei einer Verhandlung zwischen Bischof Siboto und den Herrn von Mazzensies für Steingaden, 
18. März und 15. April 1246 Kunrate de Mazzensiez, der ältere und der jüngere diese Verhandlungen fanden auf dem neuerbauten Schloss Mattsies statt  letzterer vermählt mit Ida von Siebeneichen, der Wittwe Diepold's von Aitingen, sind thätig beim Verkaufe eines dieser Ida gehörigen Hofes zu Aitingen an das Domkapitel 
 1262 Beide Kunrate (Vater und Sohn) geben auf dem Schlosse Siebeneichen Höfe zu Holzhausen, Erboldswang, Niederhofen und Kätrichswang, einen Viertelhof zu Siebeneichen und eine Sölde in Lärmoos an Steingaden 
 13. Dec. 1263 Beide Kunrate (Vater und Sohn) verkaufen an Steingaden einen Hof in Kätrichswang  
 5. Juni 1273 Kunrat der Sohn bestätigt Kunrat der Sohn alle Schenkungen seines Vaters Kunrat an dasselbe Kloster und gibt dahin einen Hof zu Niederhofen  
  ca. 1270  Kunrat von Mazzensies Im Kampfe Bischof Hartmann's von Augsburg mit dem Herzoge Ludwig von Bayern über die Stiftsvogtei steht Kunrat von Mazzensies auf Seite des Bischofes  
 1292 Sifrid von Mazzensies, welcher den Marschalktitel führt in Streitigkeiten mit demselben Herzoge dem Bischofe Wolfhart dient  
 14. Juni 1294 Sifrid's Bruder, der Marschalk Heinrich (an anderer Stelle wird als Verkäufer ein Heinrich der Marschall von Matzsies erwähnt)   (Hainricus Marschalcus de Mazzensies) verkauft am 14. Juni 1294 an Kloster Steingaden 4 lehenbare Höfe zu Ober-Rammingen 
 4. Mai 1302 Sifrid's Bruder, der Marschalk Heinrich gibt am 4. Mai 1302 Elisabeth, die Tochter des Ritters Heinrich von Rammingen, die ihm eigen war, zur Domkirche in Augsburg 
 5. Juni 1302 Sifrid von Mazzensies  benennt Heinrich von Hattenberg den Marschalken Sifrid von Mazzensies als Bürgen beim Verkaufe seiner Güter zu Apfeltrach an das Domkapitel 
 17. Juni 1302 Heinrich und Sifrid, die Marschalke von Mazzensies Am 17. Juni 1302 werden Heinrich und Sifrid, die Marschalke von Mazzensies, als Gerichtsbeisitzer über eine Abgrabung der Wertach bei Dürkheim das letzte Mal genannt 
 2. Jan.  1312  Ulrich der Marschalk von Mazzensies (Ulrich von Matzensiess führte das Siegel der Herren von Donnersberg) verzichtet am 2. Jan. 1312 zu Gunsten des Klosters  Salmannshofen auf seine Rechte an ein Gut zu Reichartshofen  
 25. Jan.  1343 er oder sein gleichnamiger Bruder Ulrich (Ulrich von Matzensiess (Matzensiezz) führte das Siegel der Herren von Donnersberg)  hatte eine Tochter Ida (Junkfrau Eyt), welche am 25. Jan. 1343 einen von ihrem Oheime Dietrich von Rotbach ererbten Hof zu Rothbach bei Dachau an Kloster Indersdorf verkaufte   
 Diese Ulriche waren die letzten des alten Stammes von Mazzensies, welchem die gleichfalls längst erloschenen Adels-geschlechter von Angelberg, von Lichtenau u.a. als besondere Zweige angehörten
 Gegen Ende des 13. Jahrh. gelangten der Ortsbesitz und die Herrschaft Matzsies durch die Heirat Jthas, der Schwester Conrads III. an Heinrich von Freiberg (2*

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Nun ist aber aus zahlreichen Beispielen bekannt, dass sich seit dem frühesten Mittelalter bis in das 14. Jahrhundert der Landadel beständig nach dem jeweiligen Sitz nannte, sodass Vater und Sohn verschiedene Familiennamen führen können, wie bei den Mazzensiezern selbst der Fall war (1202). In einem lateinischen Verhandlungsakt des Bischofs von Augsburg mit Herzog Ludwig von Bayern dd. 1270 werden schon gleichzeitig unter zahlreichen Ministerialien Chunrat de Matzensiez mit mehreren Heinrichen und Sigfriden Marsch. und Truchs. v. Donnersperg genannt.  
*1) In der ersten Hälfte des 13. Jahrh. erscheint eine Christina dicta de Fronehoven (vom Welf'schen Fronhofen bei Ravensburg), vermählt mit dem Stauf'schen Dienstmanne Heinrich von Sumerau und nach seinem Tode mit dem bischöflichen Kämmerer Heinrich von Wellenburg, als Besitzerin bedeutender Güter zu Wereshofen. Sie war verwandt mit den Welf'schen Ministralen-Geschlechtern von Mindelberg, von Mazzensies und Schwangau, 
  (2* hier ist nicht klar wie es weitergeht.  Wenn hier die Herrschaft an "Heinrich von Freiberg" geht, lesen wir im Landkreisbuch von der Herrschaft Donnersperg und Ellerbach. Von einer Herrschaft "von Freiberg" habe ich nichts Weiteres gefunden.

 

 

Wappen der Herren von Mattsies. Altes Wappen der Herren von Mattsies und Angelberg.
(eine Farbe ist nicht überliefert)

 

 

Siegel der Mattsieser Herren

 

 

Siegel der Mattsieser Herren

 

 

 

Aus der Ramminger Ortsgeschichte                     http://www.rammingen.de/
In Rammingen lässt sich weder urkundlich, noch in der mündlichen Überlieferung, noch in den Flurnamen, noch im Erscheinungsbild das Vorhandensein einer Burganlage nachweisen. Jedoch lassen sich als welfische Dienstmannen Heinrich und Hermann von Rammingen urkundlich nachweisen, wobei besonders Hermann in der Zeit von 1144 bis 1164 öfters genannt wird. 1172 wird ein Hermann der Jüngere von Rammingen erwähnt.
1176 wird in den Ottobeurern Jahrbüchern ein Hermann von Mattsies aufgelistet, der Lehen des Klosters Ottobeuren trägt.
In der Folgezeit tritt Hermann von Mattsies als welfischer Dienstmann in den Urkunden auf, während sich zugleich in den Quellen kein Hermann von Rammingen mehr findet. Ob hier Personengleichheit infolge einer Heirat nach Mattsies vorliegt, kann nicht mit hinreichender Sicherheit gesagt werden, weswegen wir die Frage nach dem gegenwärtigen Forschungsstand offen halten, obgleich diese Annahme die Richtung andeuten könnte, in der die Ursprünge der nachmaligen Herrschaft Mattsies liegen könnten.
Urkundlich trifft man das Geschlecht von Mazzensiez in einer Welf´schen Doppelurkunde von 1178/88 mit drei Brüdern Hermann, Heinrich und Conrad von Mazzensiez.

Die Brüder teilen den Besitz
Die Brüder Konrad und Heinrich von Mattsies (Chunrad und Hainric von Matzensiess) errichteten um 1200 in Tussenhausen die Angelburg, während ihr anderer Bruder Hermann, in Mattsies verblieb. Somit liegt der Haken in beiden Wappen in einer verwandtschaftlichen Beziehung begründet. Im Wappenbuch des Landkreises ist eine Abbildung des Mattsieser Haken mit der Beschriftung „Hainricus de Anglberg 1280 - Simile. Cunradi de Mazensiezen 1251 --- Cunradi de Macensies 1233“ Seite 193

Aus der Wiedergeltinger Ortsgeschichte                  http://www.wiedergeltingen.de/geschichte.htm
 Aus der Geschichte von Wiedergeltingen
Schalten wir nochmals zurück: Welf VI. starb am 15. Dezember 1191 kinderlos in seiner Burg in Memmingen. Dabei müßte sein Haus in Wiedergeltingen an die Staufer gekommen sein. Die Vorkommnisse folgender Jahrzehnte scheinen auf Besitzansprüche der Ritter von Mattsies zurückzugehen. Ritter Konrad von Mattsies, seine Söhne und andere Helfer brandschatzten Kirche und Güter in Wiedergeltingen. Wegen der angerichteten Schäden mußten die Genannten am 10. April 1235 vor Bischof Sibito in Augsburg (1227 - 1248) Genugtuung leisten. Letztlich verzichtet Konrad von Mattsies im Jahre 1251 auf alle seine Rechte über Wiedergeltingen, die er von König Konrad IV. (1228 - 1254) erhalten hatte. Mit dieser Beurkundung verliert sich die letzte Spur, die im Zusammenhang mit einem welfischen Erbe oder einem Königsgut einigermaßen Aussagekraft besäße
...... wir wissen von der Brandschatzung der Kirche durch die Ritter von Mattsies laut der Urkunde vom Jahre 1235

Aus der Geschichte von Ketterschwang    http://www.germaringen.de/chronik/ket/
 
Schon im 12. Jahrhundert waren die welfischen Dienstmannen von Mattsies in Ketterschwang reich begütert. Sie überließen 1235 ihren dortigen Grundbesitz dem Kloster Steingaden als Ersatz für den dem Kloster und dessen Besitz in Wiedergeltingen durch Raub und Brand angerichteten Schaden.

Aus der Geschichte der Gemeinde Holzhausen b. Buchloe        http://www.mkholzhausen.de/hp/dorf3.html
Der Ortsname weist eine Rodungssiedlung hin. Das heutige Dorf Holzhausen soll als frühe Ausbausiedlung de Urmark Erpfting bald nach der germanischen Landnahme im 7. Jh. entstanden sein. Schon in frühesten Zeiten ist von 5 ganzen und 12 halben Höfen die Rede, die zum Augstgau gehörten. Vom Ortsgeschlecht finden wir erstmals urkundlich 1130 einen Udalschalk und 1270 einen Konrad von Holzhausen. Die welfischen Dienstmannen von Mattsies schenkten 1241 dem Kloster Steingaden den ersten und 1262 den zweiten Hof.

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Schloss Mattsies

Die Entstehung und die Herrschaften