Kirche-Baugeschichte

Geschichte des Kirchenbaus

Baugeschichte. Ein Dekan von Mattsies 1235 erwähnt. Das Patronatsrecht besaßen im Mittelalter die jeweiligen Inhaber der Herrschaft Mattsies; am 1. 6. 1546 überließ es Hans Adam von Stein zu Jettingen und Mattsies seiner Schwester Anna, Gemahlin des Eberhart von Freyberg-Eisenberg zu Raunau, und deren männlichen Nachkommen; seit 1690 ist Patronatsherr der jeweils Älteste der Hans Dietrichschen Linie der Freyberg. Die bedeutende Pfarrpfründe war vielfach im Besitz adeliger Kirchherren (meist Mitgliedern oder Verwandten der Patronatsherren), die sie durch Stellvertreter versehen ließen. Vor seiner Wahl zum Papst (Pius II., 1458-64) war Erna Silvio de' Piccolomini, Sekretär Kaiser Friedrichs III., Inhaber der Pfründe. 1493 Berthold v. Stein, im frühen 16. Jh. Marquard v. Stein, ab 1544 Philipp v. Freyberg, 1704-35; Johann Anton v. Freyberg, Domherr und nachmals (1736-57) Fürstbischof von Eichstätt, der die Pfarrei lange persönlich versah (von 1704 bis 1735) spendete 600 fl..Mit diesem Betrag ließ er die Kirche im Jahre 1748 umbauen und um 1750 neu einrichten. (sein Wappen am Hochaltar); auf ihn folgten 1735-63 Conrad v. Tänzl und 1763-75  Franz v, Freyberg.
Der Unterteil des Turmes, dessen Erdgeschoß möglicherweise als Chor des romanischen Baues diente, stammt wohl aus dem 12. Jh. In spätgotischer Zeit (Ende 15. oder Anfang 16. Jh.) Erhöhung des Turmes um ein Geschoß und Neubau der Kirche südlich vom Turm; erhalten der Chor und die Umfassungswände des Langhauses (spitzbogige Nordtür). Gegen oder um 1600 wurde der achteckige Oberteil des Turmes aufgesetzt. Nach den Schäden des Schwedeneinfalls wurde das Langhaus um die Mitte des 17. Jh. wiederhergestellt; aus dieser Zeit stammen die Emporen mit ihren Malereien. Am 6. 8. 1697 Hochaltarweihe durch Weihbischof Eustachius Egolph Frhr. von Westernach. Um 1730 Umbau, von dem u. a. der Stuck im Chor stammt (ein Weihwasserbecken beim Nordeingang bez. 1737). Mitte des 18. Jh. neue Einrichtung (u. a. Altäre und Kanzel in der Art der Schreinerwerkstatt der Bergmüller in Türkheim). - Letzte Restaurierungen 1933 (innen), 1947 (innen und außen) und 1957 (außen).

Abschrift aus dem Buch:   „Landkreis Mindelheim“ –Bayerische Kunstdenkmale-Verf.:Heinrich Habel; Deutscher Kunstverlag München, Erschienen 1971