Die ersten Herren von Mazzensiez
Alles vor 1095 kann nicht durch Urkunden nachgewiesen werden, hier helfen nur Grabungsfunde oder
andere Überlieferungen. siehe unten!
(alle urkundlichen Erwähnungen)
Mazzo = Ortsgründer ?? = sehr unwahrscheinlich! Siehe Ortsnamen!
Mathesowa später Mazzenzies oder auch Mazzensiezon.
| ||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Eine Interpretation des Ortsnamens (Mazzenzies) (nach Dr.Steichele) ist: „bei den Gütern des Mazzo“ und leitet sich von dem Personennamen Mazzo und vom althochdeutschen sioz oder sioza = Gut, Niederlassung oder Sitz ab. Lt.Sprachwissenschaftler Näheres siehe Ortsnamen!
|
Aus "Das Bisthum Augsburg" nach Dr. Anton Steichele, Erzbischof von München-Freising, erschienen im Jahr 1864 Im Jahr 1095 wird ein vicus Mathesowa genannt, in welchem Hermann, Sohn Hezelo's, des Klosterstifters von St. Georgen auf dem Schwarzwalde, Güter besaß, die zur villa Choringen (Knöringen?) in pago Mindilriet, seinem Eigenthume, gehörten . Wenn schon nicht volle Gewissheit, so besteht doch die größte Wahrscheinlichkeit, dass unter diesem Mathesowa unser Mazzsies zu verstehen sei. Sicher wird die Geschichte des Ortes erst von der Mitte des 12. Jahrh. an, in welcher Berchtold de Mazzinsiezon Feldgründe von Mazzsies zum Hospitale des Klosters St. Ulrich und Afra in Augsburg schenkt . Von dieser Zeit an sehen wir auf dem Schlosse zu Mazzsies ein angesehenes Edelgeschlecht Welf'scher Ministralien wohnen, welches über das Dorf und über einen bedeutenden Güterbesitz zu gebieten hatte, bis es um die Mitte des 14. Jahrh. erlosch. |
Zeit |
Name |
urkundliche Erwähnung - Anlass |
Römer in Mattsies | Bei archäologischen Grabungen im Oktober 2021 wurden Überreste einer römischen Villa gefunden. Näheres noch unbekannt. |
Alle Funde wurden zur näheren Untersuchung in das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege gebracht.
|
ca. 700 n.Christi | Bei den Grabungen im Okt.2021 wurde das Grab eines Kindes gefunden. | Im Grab wurden die sterblichen Überreste eines Kindes gefunden. Beigaben waren: Ein Schwert, Armreifen aus Silber, Waffengurt mit goldenen Beschlägen, Goldblattkreuze und ein Hund. |
bis - 1095 |
Herren von MattsiesWer waren Sie? Wie waren ihre Namen? Leider sind keine Aufzeichnungen vorhanden. |
wir finden keine urkundliche Erwähnung, doch man kann annehmen, dass Mattsies bereits besiedelt war. (siehe auch "Steichele -Das Bisthum Augsburg-) Bauwerke siehe Tanzberg und Umwallung |
1095 |
erste urkundliche Erwähnung |
siehe oben |
etwa 1140/60 |
Berchtold de Mazzinsiezon |
Schenkung an Kloster St. Ulrich und Afra, Augsburg |
1176 |
Hermann von Mattsies (Mathsieß (ms. Macensiesse) |
Ottobeurer Jahrbücher, Lehenträger (Liste Nr. 56) |
1178, 1183 und 1188 |
Brüder Hermann, Heinrich und Kunrat de Matzinsiezon |
bei Verhandlungen Welf's VI. für Klst. St. Magnus in Füssen treten sie als Zeugen auf |
27. Dec. 1185 |
Brüder Hermann, Heinrich und Kunrat de Matzinsiezon |
Herzog Friedrich von Schwaben, als dieser zu Schongau die Welf'schen und Staufen'schen Stiftungen an Klst. Roth bestätigt |
28. Aug. 1194 |
Hermann und Kunrat de Mazzensiez |
sind im Gefolge Herzog Kunrat's von Schwaben, zu Steingaden bei Bestätigung derartiger Stiftungen für dieses Kloster |
22. Febr. 1192 |
Kunrat de Matzinsiezon |
zu Memmingen, Bestätigung von Stiftungen für Klst. Roth bezeugt |
7. Aug. 1195 |
Cunradus de Mazinsies |
Einen eigenen Schutzbrief wegen der Kirche zu Widergeltingen ertheilte dem Kloster Papst Cölestin III. am 7. Aug. 1195 (ib.503). Beschädigungen durch Raub und Brand, welche die Herrn von Mazzsies mit ihren Leuten an der Kirche und am Dorfe Widergeltingen verübt hatten. Diesselben sühnten unter Vermittlung Bischof Siboto's vom 10. April 1235 durch Reichnisse aus ihren Gütern nach Steingaden. |
1197 |
Kunrat de Matzinsiezon |
bei König Philipp am Leche anwesend, als Pfalzgraf Otto von Wittelsbach das Gut Laimering an St. Ulrich übergibt |
1190 bis 1197 | Kunrat de Matzensiezon |
schenkte einen Hof in Schmiechen (abgegangen bei Wereshofen) an Klst. Ürsin (Schmiechen war Wörishofen und Kirchdorf) |
1201 |
Hermann de Matzensiezon | schenkte einen Zehenten zu Siebeneichen und ein Prädium zu Moosheim (abgegangen bei Rammingen) an Klst. Steingaden |
24.Jan. 1204 | Hermanni de Mazensiez, (Zeuge) | Herzog Ludwig beurkundet, dass der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach dem Stifte St. Ulrich zu Augsburg das Gut Laimering geschenkt hat. |
6. Mai 1227 | Conradus senior de Mazensiezen (wahrscheinlich obiger Bruder Hermann's) mit seinen Söhnen Kunrat und Heinrich | Die Bestätigung dieser Schenkung durch König Heinrich VII. bezeugt |
1228 | Beide Kunrate | sind gegenwärtig bei einer Güterschenkung Schwigger's v. Mindelberg an Klst. Raitenbuch |
1228 |
z.Zt. lebende Herren von Mattsies |
Hermann von Matzies |
22. Juni 1241 | ein Kunrat der ältere de Mazensiezen, wahrscheinlich obiger Bruder Heinrich's, 1241 wird noch ein Sifrid, Truchsess von Matzsies erwähnt. |
schenkt mit Zustimmung seiner Gemahlin Adelheid und seines Sohnes Kunrat vier Höfe zu Erboldswang und einen zu Holzhausen zur ehrwürdigen Ruhestätte Herzog Welf's nach Steingaden |
15. Mai 1222 | Hermann von Mazzensies (oder sein Bruder Heinrich) | Beschädigungen an Gütern des Klosters St. Blasien sühnte Hermann von Mazzensies (oder sein Bruder Heinrich) durch Schenkung eines Hofes zu Nassenbeuren, welchen, als er gestorben war, der Bruder Kunrat vergeblich dem Kloster streitig machte |
10. April 1235 | Herrn von Mazzensies *1) | Ein H. decanus de Mazinsiez erscheint am 10. April 1235 als Zeuge bei einer Verhandlung zwischen Bischof Siboto und den Herrn von Mazzensies für Steingaden, |
18. März und 15. April 1246 |
Kunrate de Mazzensiez, der ältere und der jüngere diese Verhandlungen fanden auf dem neuerbauten Schloss Mattsies statt |
letzterer vermählt mit Ida von Siebeneichen, der Wittwe Diepold's von Aitingen, sind thätig beim Verkaufe eines dieser Ida gehörigen Hofes zu Aitingen an das Domkapitel |
1262 | Beide Kunrate (Vater und Sohn) | geben auf dem Schlosse Siebeneichen Höfe zu Holzhausen, Erboldswang, Niederhofen und Kätrichswang, einen Viertelhof zu Siebeneichen und eine Sölde in Lärmoos an Steingaden |
13. Dec. 1263 | Beide Kunrate (Vater und Sohn) | verkaufen an Steingaden einen Hof in Kätrichswang |
5. Juni 1273 | Kunrat der Sohn | bestätigt Kunrat der Sohn alle Schenkungen seines Vaters Kunrat an dasselbe Kloster und gibt dahin einen Hof zu Niederhofen |
ca. 1270 |
Kunrat von Mazzensies | Im Kampfe Bischof Hartmann's von Augsburg mit dem Herzoge Ludwig von Bayern über die Stiftsvogtei steht Kunrat von Mazzensies auf Seite des Bischofes |
1292 | Sifrid von Mazzensies, welcher den Marschalktitel führt | in Streitigkeiten mit demselben Herzoge dem Bischofe Wolfhart dient |
14. Juni 1294 | Sifrid's Bruder, der Marschalk Heinrich (an anderer Stelle wird als Verkäufer ein Heinrich der Marschall von Matzsies erwähnt) (Hainricus Marschalcus de Mazzensies) | verkauft am 14. Juni 1294 an Kloster Steingaden 4 lehenbare Höfe zu Ober-Rammingen |
4. Mai 1302 | Sifrid's Bruder, der Marschalk Heinrich | gibt am 4. Mai 1302 Elisabeth, die Tochter des Ritters Heinrich von Rammingen, die ihm eigen war, zur Domkirche in Augsburg |
5. Juni 1302 | Sifrid von Mazzensies | benennt Heinrich von Hattenberg den Marschalken Sifrid von Mazzensies als Bürgen beim Verkaufe seiner Güter zu Apfeltrach an das Domkapitel |
17. Juni 1302 | Heinrich und Sifrid, die Marschalke von Mazzensies | Am 17. Juni 1302 werden Heinrich und Sifrid, die Marschalke von Mazzensies, als Gerichtsbeisitzer über eine Abgrabung der Wertach bei Dürkheim das letzte Mal genannt |
2. Jan. 1312 | Ulrich der Marschalk von Mazzensies (Ulrich von Matzensiess führte das Siegel der Herren von Donnersberg) |
verzichtet am 2. Jan. 1312 zu Gunsten des Klosters Salmannshofen auf seine Rechte an ein Gut zu Reichartshofen |
25. Jan. 1343 |
er oder sein gleichnamiger Bruder Ulrich (Ulrich von Matzensiess (Matzensiezz) führte das Siegel der Herren von Donnersberg) |
hatte eine Tochter Ida (Junkfrau Eyt), welche am 25. Jan. 1343 einen von ihrem Oheime Dietrich von Rotbach ererbten Hof zu Rothbach bei Dachau an Kloster Indersdorf verkaufte |
|
Diese Ulriche waren die letzten des alten Stammes von Mazzensies, welchem die gleichfalls längst erloschenen Adels-geschlechter von Angelberg, von Lichtenau u.a. als besondere Zweige angehörten |
Gegen Ende des 13. Jahrh. gelangten der Ortsbesitz und die Herrschaft Matzsies durch die Heirat Jthas, der Schwester Conrads III. an Heinrich von Freiberg (2* |
Nun ist aber aus zahlreichen Beispielen bekannt, dass sich seit dem frühesten Mittelalter bis in das 14. Jahrhundert der Landadel beständig nach dem jeweiligen Sitz nannte, sodass Vater und Sohn verschiedene Familiennamen führen können, wie bei den Mazzensiezern selbst der Fall war (1202). |
*1) In der ersten Hälfte des 13. Jahrh. erscheint eine Christina dicta de Fronehoven (vom Welf'schen Fronhofen bei Ravensburg), vermählt mit dem Stauf'schen Dienstmanne Heinrich von Sumerau und nach seinem Tode mit dem bischöflichen Kämmerer Heinrich von Wellenburg, als Besitzerin bedeutender Güter zu Wereshofen. Sie war verwandt mit den Welf'schen Ministralen-Geschlechtern von Mindelberg, von Mazzensies und Schwangau, |
Das Wappen der ersten Herren von Mazzies. Der Haken ist auch im heutigen Wappen enthalten.. (1905 ließ der damalige Besitzer Walter von Rougemont; die Wappen der Geschlechter auf Schloss Mattsies in die Eingangshalle malen.) Aufnahme vom 21.März 2004 |
Altes Wappen der Herren von Mattsies und Angelberg. (Eine Farbe wurde nicht überliefert) |
|
Dieses Siegel verwendete Ulreich der Marschalch von Matzensiess im Jahr 1343 bei obiger Angelegenheit. |
Aus der Ramminger Ortsgeschichte http://www.rammingen.de/
In Rammingen lässt sich weder urkundlich, noch in der mündlichen Überlieferung, noch in den Flurnamen, noch im Erscheinungsbild das Vorhandensein einer Burganlage nachweisen. Jedoch lassen sich als welfische Dienstmannen Heinrich und Hermann von Rammingen urkundlich nachweisen, wobei besonders Hermann in der Zeit von 1144 bis 1164 öfters genannt wird. 1172 wird ein Hermann der Jüngere von Rammingen erwähnt.
1176 wird in den Ottobeurern Jahrbüchern ein Hermann von Mattsies aufgelistet, der Lehen des Klosters Ottobeuren trägt.
In der Folgezeit tritt Hermann von Mattsies als welfischer Dienstmann in den Urkunden auf, während sich zugleich in den Quellen kein Hermann von Rammingen mehr findet. Ob hier Personengleichheit infolge einer Heirat nach Mattsies vorliegt, kann nicht mit hinreichender Sicherheit gesagt werden, weswegen wir die Frage nach dem gegenwärtigen Forschungsstand offen halten, obgleich diese Annahme die Richtung andeuten könnte, in der die Ursprünge der nachmaligen Herrschaft Mattsies liegen könnten.
Urkundlich trifft man das Geschlecht von Mazzensiez in einer Welf´schen Doppelurkunde von 1178/88 mit drei Brüdern Hermann, Heinrich und Conrad von Mazzensiez.
Die Brüder teilen den Besitz
Die Brüder Konrad und Heinrich von Mattsies (Chunrad und Hainric von Matzensiess) errichteten um 1200 in Tussenhausen die Angelburg, während ihr anderer Bruder Hermann, in Mattsies verblieb. Somit liegt der Haken in beiden Wappen in einer verwandtschaftlichen Beziehung begründet. Im Wappenbuch des Landkreises ist eine Abbildung des Mattsieser Haken mit der Beschriftung „Hainricus de Anglberg 1280 - Simile. Cunradi de Mazensiezen 1251 --- Cunradi de Macensies 1233“ Seite 193
Aus der Wiedergeltinger Ortsgeschichte http://www.wiedergeltingen.de/geschichte.htm
Aus der Geschichte von Wiedergeltingen
Schalten wir nochmals zurück: Welf VI. starb am 15. Dezember 1191 kinderlos in seiner Burg in Memmingen. Dabei müßte sein Haus in Wiedergeltingen an die Staufer gekommen sein. Die Vorkommnisse folgender Jahrzehnte scheinen auf Besitzansprüche der Ritter von Mattsies zurückzugehen. Ritter Konrad von Mattsies, seine Söhne und andere Helfer brandschatzten Kirche und Güter in Wiedergeltingen. Wegen der angerichteten Schäden mußten die Genannten am 10. April 1235 vor Bischof Sibito in Augsburg (1227 - 1248) Genugtuung leisten. Letztlich verzichtet Konrad von Mattsies im Jahre 1251 auf alle seine Rechte über Wiedergeltingen, die er von König Konrad IV. (1228 - 1254) erhalten hatte. Mit dieser Beurkundung verliert sich die letzte Spur, die im Zusammenhang mit einem welfischen Erbe oder einem Königsgut einigermaßen Aussagekraft besäße
...... wir wissen von der Brandschatzung der Kirche durch die Ritter von Mattsies laut der Urkunde vom Jahre 1235
Aus der Geschichte von Ketterschwang http://www.germaringen.de/chronik/ket/
Schon im 12. Jahrhundert waren die welfischen Dienstmannen von Mattsies in Ketterschwang reich begütert. Sie überließen 1235 ihren dortigen Grundbesitz dem Kloster Steingaden als Ersatz für den dem Kloster und dessen Besitz in Wiedergeltingen durch Raub und Brand angerichteten Schaden.
Aus der Geschichte der Gemeinde Holzhausen b. Buchloe http://www.mkholzhausen.de/hp/dorf3.html
Der Ortsname weist eine Rodungssiedlung hin. Das heutige Dorf Holzhausen soll als frühe Ausbausiedlung de Urmark Erpfting bald nach der germanischen Landnahme im 7. Jh. entstanden sein. Schon in frühesten Zeiten ist von 5 ganzen und 12 halben Höfen die Rede, die zum Augstgau gehörten. Vom Ortsgeschlecht finden wir erstmals urkundlich 1130 einen Udalschalk und 1270 einen Konrad von Holzhausen. Die welfischen Dienstmannen von Mattsies schenkten 1241 dem Kloster Steingaden den ersten und 1262 den zweiten Hof.