01 Die ersten Herren von Mattsies

Die ersten Herren von Mazzensiez   

Alles vor 1095 kann nicht durch Urkunden nachgewiesen werden, hier helfen nur Grabungsfunde oder

andere Überlieferungen.    siehe unten!

(alle urkundlichen Erwähnungen)

Mazzo = Ortsgründer ??  = sehr unwahrscheinlich!   Siehe Ortsnamen!

Mathesowa später Mazzenzies oder auch Mazzensiezon.

  Die schwäbische Herrschaft der Aloholfinger hatten wohl am östlichen Rand Besitztümer, also auch das ehemalige Mathesowa. Aus den Aloholfingern entsprangen die Zähringer und die Habsburger. Die Linie der Königsegg-Degernauer wurde von Hezelo im Schwarzwald repräsentiert. Auch der Herzog von Schwaben war ein Zähringer. Ein Verwandter, ebenfalls ein Zähringer war Gebhard der Bischof von Konstanz, der ebenfalls im Zusammenhang mit den Mattsieser Herren genannt wird. Auch die Herren von Mattsies waren Verwandte der Welfen. 
 Die ersten urkundlichen Nennungen                                                                         Laut eines Aufzeichnungsbuches des Klosters St. Georg im Schwarzwalde (Mone, Zeitsch. f.f. Gesch. d. O-Rheins 9, 218) v. J. 1095, welches sagt, dass Helika, die Gemahlin des capitaneus Hermann, über ihr durch diesen als vollkommenes Eigen zum Heiratgute erhaltenes Besitzthum im Gaue Mindelried in der Weise verfügt: Dass ihre Dienstleute die Dörfer Mathesowa und Weinga (Mattsies und Wengen) erhalten. In anderen Aufzeichnungen finden wir nur, dass Helika dem Kloster St.Georg im Schwarzwald ihre Besitztümer schenkte.
   Helika oder auch Helewidis war die Gemahlin des Hermann (Sohn des Hezelo (Klosterstifter) aus dem Schwarzwald) Hermann wurde am 25.Sept.1094 ermordet.
Die ersten bekannten Herren von Mattsies waren Ministerialen der Welfen und Staufer.

Sie trugen den Titel "Marschalk"(ein Marschalk hatte die Obhut über die Stallungen

und die Führung des berittenen Gefolges)

Verwandtschaft zu: Konrad von Winterstetten +
 Bischof von Konstanz =Eberhard II. von Waldburg<1248-1274>)

Hermann M. 1178 - 1205 Heinrich I. M. 1178 - 1228 Konrad der Ältere 1178 - 1248

1188 wird Herimanus de Mazensiez

als "ministerialis ducis" in der

Bestätigungsurkunde von Herzog

Friedrich von Schwaben genannt.

 Siegel Mattsies01klein

Konrad II. von Angelberg

1228 - 1289

Heinrich II. von Angelberg

1228 - 1295 (erbaute1235 die Burg

Angelberg) in Tussenhausen)

Konrad III. von Mattsies

1235 - 1273

 

Eine Interpretation des Ortsnamens (Mazzenzies)  (nach Dr.Steichele) ist:  „bei den Gütern des Mazzo“ und leitet sich von dem Personennamen Mazzo und vom althochdeutschen sioz oder sioza = Gut, Niederlassung oder Sitz ab. Lt.Sprachwissenschaftler
Jakob Grimm bedeutet "sioz" im althochdeutschen auch "Weideplatz für Rinder im Wald"
=Diese Auslegung wurde vielfach übernommen, ist aber nicht sicher!=

Die erste Nennung war aber "Matheshowa". Erklärung unter:

Näheres siehe Ortsnamen!   

 

 

Aus "Das Bisthum Augsburg" nach Dr. Anton  Steichele, Erzbischof von München-Freising, erschienen im Jahr 1864

Im Jahr 1095 wird ein vicus Mathesowa genannt, in welchem Hermann, Sohn Hezelo's, des Klosterstifters von St. Georgen auf dem Schwarzwalde, Güter besaß, die zur villa Choringen (Knöringen?) in pago Mindilriet, seinem Eigenthume, gehörten . Wenn schon nicht volle Gewissheit, so besteht doch die größte Wahrscheinlichkeit, dass unter diesem Mathesowa unser Mazzsies zu verstehen sei. Sicher wird die Geschichte des Ortes erst von der Mitte des 12. Jahrh. an, in welcher Berchtold de Mazzinsiezon Feldgründe von Mazzsies zum Hospitale des Klosters St. Ulrich und Afra in Augsburg schenkt . Von dieser Zeit an sehen wir auf dem Schlosse zu Mazzsies ein angesehenes Edelgeschlecht Welf'scher Ministralien wohnen, welches über das Dorf und über einen bedeutenden Güterbesitz zu gebieten hatte, bis es um die Mitte des 14. Jahrh. erlosch.
Damals mag schon dieses Zweiggeschlecht (der Schenken von Winterstetten) im unteren Burgstall zu Mattsies – einem mit (Wasser)Graben umgebenen kleinen Burghof (jetzt der so genannte Denzel- oder Tanzberg) – sesshaft gewesen sein. Über diesen älteren Burgstall fehlt jede Nachricht. Die Anlage wird wahrscheinlich schon vor der ersten urkundlichen Erwähnung (1095) bestanden haben.

 

Zeit

Name

urkundliche Erwähnung - Anlass

 Römer in Mattsies Bei archäologischen Grabungen im Oktober 2021 wurden Überreste einer römischen Villa gefunden. Näheres noch unbekannt.

Alle Funde wurden zur näheren Untersuchung in das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege gebracht.

 

ca. 700 n.Christi  Bei den Grabungen im Okt.2021 wurde das Grab eines Kindes gefunden.  Im Grab wurden die sterblichen Überreste eines Kindes gefunden. Beigaben waren: Ein Schwert, Armreifen aus Silber, Waffengurt mit goldenen Beschlägen, Goldblattkreuze und ein Hund.

 bis - 1095

Herren von Mattsies

Wer waren Sie?

Wie waren ihre Namen?

Leider sind keine Aufzeichnungen vorhanden.

 wir finden keine urkundliche Erwähnung, doch man kann annehmen, dass Mattsies bereits besiedelt war. (siehe auch "Steichele -Das Bisthum Augsburg-)

Bauwerke siehe Tanzberg und Umwallung

 1095

erste urkundliche Erwähnung

siehe oben

etwa  1140/60

Berchtold de Mazzinsiezon

Schenkung an Kloster St. Ulrich und Afra, Augsburg

  1176

Hermann von Mattsies (Mathsieß (ms. Macensiesse)

 Ottobeurer Jahrbücher, Lehenträger (Liste Nr. 56)
1178, 1183 und 1188

Brüder Hermann, Heinrich und Kunrat de Matzinsiezon

bei Verhandlungen Welf's VI. für Klst. St. Magnus in Füssen treten sie als Zeugen auf
 27. Dec.  1185

Brüder Hermann, Heinrich und Kunrat de Matzinsiezon

Herzog Friedrich von Schwaben, als dieser zu Schongau die Welf'schen und Staufen'schen Stiftungen an Klst. Roth bestätigt
 28. Aug. 1194

Hermann und Kunrat de Mazzensiez

sind im Gefolge Herzog Kunrat's von Schwaben, zu Steingaden bei Bestätigung derartiger Stiftungen für dieses Kloster
 22. Febr. 1192

Kunrat de Matzinsiezon

zu Memmingen, Bestätigung von Stiftungen für Klst. Roth bezeugt

 7. Aug. 1195

Cunradus de Mazinsies

Einen eigenen Schutzbrief wegen der Kirche zu Widergeltingen ertheilte dem Kloster Papst Cölestin III. am 7. Aug. 1195 (ib.503). Beschädigungen durch Raub und Brand, welche die Herrn von Mazzsies mit ihren Leuten an der Kirche und am Dorfe Widergeltingen verübt hatten. Diesselben sühnten unter Vermittlung Bischof Siboto's vom 10. April 1235 durch Reichnisse aus ihren Gütern nach Steingaden.

 1197

  Kunrat de Matzinsiezon

bei König Philipp am Leche anwesend, als Pfalzgraf Otto von Wittelsbach das Gut Laimering an St. Ulrich übergibt
 1190 bis 1197 Kunrat de Matzensiezon

schenkte einen Hof in Schmiechen (abgegangen bei Wereshofen) an Klst. Ürsin (Schmiechen war Wörishofen und Kirchdorf)

 1201

Hermann de Matzensiezon schenkte einen Zehenten zu Siebeneichen und ein Prädium zu Moosheim (abgegangen bei Rammingen) an Klst. Steingaden
24.Jan. 1204   Hermanni de Mazensiez, (Zeuge) Herzog Ludwig beurkundet, dass der Pfalzgraf  Otto von Wittelsbach dem Stifte St. Ulrich zu Augsburg das Gut Laimering geschenkt hat.
 6. Mai  1227 Conradus senior de Mazensiezen (wahrscheinlich obiger Bruder Hermann's) mit seinen Söhnen Kunrat und Heinrich Die Bestätigung dieser Schenkung durch König Heinrich VII. bezeugt
 1228 Beide Kunrate sind gegenwärtig bei einer Güterschenkung Schwigger's v. Mindelberg an Klst. Raitenbuch

 1228

z.Zt. lebende Herren von Mattsies

Hermann von Matzies
sein Sohn Conrad der Ältere
und dessen Sohn Conrad  

 22. Juni 1241 ein Kunrat der ältere de Mazensiezen, wahrscheinlich obiger Bruder Heinrich's,
1241 wird noch ein Sifrid, Truchsess von Matzsies erwähnt.
schenkt mit Zustimmung seiner Gemahlin Adelheid und seines Sohnes Kunrat vier Höfe zu Erboldswang und einen zu Holzhausen zur ehrwürdigen Ruhestätte Herzog Welf's nach Steingaden
 15. Mai 1222 Hermann von Mazzensies (oder sein Bruder Heinrich) Beschädigungen an Gütern des Klosters St. Blasien sühnte Hermann von Mazzensies (oder sein Bruder Heinrich) durch Schenkung eines Hofes zu Nassenbeuren, welchen, als er gestorben war, der Bruder Kunrat vergeblich dem Kloster streitig machte
 10. April 1235 Herrn von Mazzensies    *1) Ein H. decanus de Mazinsiez erscheint am 10. April 1235 als Zeuge bei einer Verhandlung zwischen Bischof Siboto und den Herrn von Mazzensies für Steingaden,
18. März und
15. April 1246
Kunrate de Mazzensiez, der ältere und der jüngere
diese Verhandlungen fanden auf dem neuerbauten Schloss Mattsies statt
letzterer vermählt mit Ida von Siebeneichen, der Wittwe Diepold's von Aitingen, sind thätig beim Verkaufe eines dieser Ida gehörigen Hofes zu Aitingen an das Domkapitel
 1262 Beide Kunrate (Vater und Sohn) geben auf dem Schlosse Siebeneichen Höfe zu Holzhausen, Erboldswang, Niederhofen und Kätrichswang, einen Viertelhof zu Siebeneichen und eine Sölde in Lärmoos an Steingaden
 13. Dec. 1263 Beide Kunrate (Vater und Sohn) verkaufen an Steingaden einen Hof in Kätrichswang
 5. Juni 1273 Kunrat der Sohn bestätigt Kunrat der Sohn alle Schenkungen seines Vaters Kunrat an dasselbe Kloster und gibt dahin einen Hof zu Niederhofen

  ca. 1270

Kunrat von Mazzensies Im Kampfe Bischof Hartmann's von Augsburg mit dem Herzoge Ludwig von Bayern über die Stiftsvogtei steht Kunrat von Mazzensies auf Seite des Bischofes
 1292 Sifrid von Mazzensies, welcher den Marschalktitel führt in Streitigkeiten mit demselben Herzoge dem Bischofe Wolfhart dient
 14. Juni 1294 Sifrid's Bruder, der Marschalk Heinrich (an anderer Stelle wird als Verkäufer ein Heinrich der Marschall von Matzsies erwähnt)   (Hainricus Marschalcus de Mazzensies) verkauft am 14. Juni 1294 an Kloster Steingaden 4 lehenbare Höfe zu Ober-Rammingen
 4. Mai 1302 Sifrid's Bruder, der Marschalk Heinrich gibt am 4. Mai 1302 Elisabeth, die Tochter des Ritters Heinrich von Rammingen, die ihm eigen war, zur Domkirche in Augsburg
 5. Juni 1302 Sifrid von Mazzensies benennt Heinrich von Hattenberg den Marschalken Sifrid von Mazzensies als Bürgen beim Verkaufe seiner Güter zu Apfeltrach an das Domkapitel
 17. Juni 1302 Heinrich und Sifrid, die Marschalke von Mazzensies Am 17. Juni 1302 werden Heinrich und Sifrid, die Marschalke von Mazzensies, als Gerichtsbeisitzer über eine Abgrabung der Wertach bei Dürkheim das letzte Mal genannt
 2. Jan.  1312 Ulrich der Marschalk von Mazzensies
(Ulrich von Matzensiess führte das Siegel der Herren von Donnersberg)
verzichtet am 2. Jan. 1312 zu Gunsten des Klosters  Salmannshofen auf seine Rechte an ein Gut zu Reichartshofen
 25. Jan.  1343

er oder sein gleichnamiger Bruder Ulrich (Ulrich von Matzensiess (Matzensiezz) führte das Siegel der Herren von Donnersberg)

hatte eine Tochter Ida (Junkfrau Eyt), welche am 25. Jan. 1343 einen von ihrem Oheime Dietrich von Rotbach ererbten Hof zu Rothbach bei Dachau an Kloster Indersdorf verkaufte

 

Diese Ulriche waren die letzten des alten Stammes von Mazzensies, welchem die gleichfalls längst erloschenen Adels-geschlechter von Angelberg, von Lichtenau u.a. als besondere Zweige angehörten

Gegen Ende des 13. Jahrh. gelangten der Ortsbesitz und die Herrschaft Matzsies durch die Heirat Jthas, der Schwester Conrads III. an Heinrich von Freiberg (2*

Nun ist aber aus zahlreichen Beispielen bekannt, dass sich seit dem frühesten Mittelalter bis in das 14. Jahrhundert der Landadel beständig nach dem jeweiligen Sitz nannte, sodass Vater und Sohn verschiedene Familiennamen führen können, wie bei den Mazzensiezern selbst der Fall war (1202).
In einem lateinischen Verhandlungsakt des Bischofs von Augsburg  mit Herzog Ludwig von Bayern dd. 1270 werden schon gleichzeitig unter zahlreichen Ministerialien Chunrat de Matzensiez mit mehreren Heinrichen und Sigfriden Marsch. und Truchs. v. Donnersperg genannt.

*1) In der ersten Hälfte des 13. Jahrh. erscheint eine Christina dicta de Fronehoven (vom Welf'schen Fronhofen bei Ravensburg), vermählt mit dem Stauf'schen Dienstmanne Heinrich von Sumerau und nach seinem Tode mit dem bischöflichen Kämmerer Heinrich von Wellenburg, als Besitzerin bedeutender Güter zu Wereshofen. Sie war verwandt mit den Welf'schen Ministralen-Geschlechtern von Mindelberg, von Mazzensies und Schwangau,
  (2* hier ist nicht klar wie es weitergeht.  Wenn hier die Herrschaft an
"Heinrich von Freiberg" geht, lesen wir im Landkreisbuch von der Herrschaft Donnersperg und Ellerbach. Von einer Herrschaft "von Freiberg" habe ich nichts weiteres gefunden.

Gemeindewappen Mattsies   Wappen Mazzo

Das Wappen der ersten Herren von Mazzies.  Der Haken ist auch im heutigen Wappen enthalten.. (1905 ließ der damalige Besitzer Walter von Rougemont; die Wappen der Geschlechter auf  Schloss Mattsies in die Eingangshalle malen.)         Aufnahme vom 21.März 2004

 

Altes Wappen der Herren von Mattsies und Angelberg. (Eine Farbe wurde nicht überliefert)
Jedoch siegelten die Marschalke von Mazzensiez mit dem Stammschild derer von Winterstetten und dies war schwarz auf gelbem Grund.

Dieses Siegel  verwendete Ulreich der Marschalch von Matzensiess im Jahr 1343 bei obiger Angelegenheit.    

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus der Ramminger Ortsgeschichte                     http://www.rammingen.de/
In Rammingen lässt sich weder urkundlich, noch in der mündlichen Überlieferung, noch in den Flurnamen, noch im Erscheinungsbild das Vorhandensein einer Burganlage nachweisen. Jedoch lassen sich als welfische Dienstmannen Heinrich und Hermann von Rammingen urkundlich nachweisen, wobei besonders Hermann in der Zeit von 1144 bis 1164 öfters genannt wird. 1172 wird ein Hermann der Jüngere von Rammingen erwähnt.
1176 wird in den Ottobeurern Jahrbüchern ein Hermann von Mattsies aufgelistet, der Lehen des Klosters Ottobeuren trägt.
In der Folgezeit tritt Hermann von Mattsies als welfischer Dienstmann in den Urkunden auf, während sich zugleich in den Quellen kein Hermann von Rammingen mehr findet. Ob hier Personengleichheit infolge einer Heirat nach Mattsies vorliegt, kann nicht mit hinreichender Sicherheit gesagt werden, weswegen wir die Frage nach dem gegenwärtigen Forschungsstand offen halten, obgleich diese Annahme die Richtung andeuten könnte, in der die Ursprünge der nachmaligen Herrschaft Mattsies liegen könnten.
Urkundlich trifft man das Geschlecht von Mazzensiez in einer Welf´schen Doppelurkunde von 1178/88 mit drei Brüdern Hermann, Heinrich und Conrad von Mazzensiez.

Die Brüder teilen den Besitz
Die Brüder Konrad und Heinrich von Mattsies (Chunrad und Hainric von Matzensiess) errichteten um 1200 in Tussenhausen die Angelburg, während ihr anderer Bruder Hermann, in Mattsies verblieb. Somit liegt der Haken in beiden Wappen in einer verwandtschaftlichen Beziehung begründet. Im Wappenbuch des Landkreises ist eine Abbildung des Mattsieser Haken mit der Beschriftung „Hainricus de Anglberg 1280 - Simile. Cunradi de Mazensiezen 1251 --- Cunradi de Macensies 1233“ Seite 193

Aus der Wiedergeltinger Ortsgeschichte                  http://www.wiedergeltingen.de/geschichte.htm
 Aus der Geschichte von Wiedergeltingen
Schalten wir nochmals zurück: Welf VI. starb am 15. Dezember 1191 kinderlos in seiner Burg in Memmingen. Dabei müßte sein Haus in Wiedergeltingen an die Staufer gekommen sein. Die Vorkommnisse folgender Jahrzehnte scheinen auf Besitzansprüche der Ritter von Mattsies zurückzugehen. Ritter Konrad von Mattsies, seine Söhne und andere Helfer brandschatzten Kirche und Güter in Wiedergeltingen. Wegen der angerichteten Schäden mußten die Genannten am 10. April 1235 vor Bischof Sibito in Augsburg (1227 - 1248) Genugtuung leisten. Letztlich verzichtet Konrad von Mattsies im Jahre 1251 auf alle seine Rechte über Wiedergeltingen, die er von König Konrad IV. (1228 - 1254) erhalten hatte. Mit dieser Beurkundung verliert sich die letzte Spur, die im Zusammenhang mit einem welfischen Erbe oder einem Königsgut einigermaßen Aussagekraft besäße
...... wir wissen von der Brandschatzung der Kirche durch die Ritter von Mattsies laut der Urkunde vom Jahre 1235

Aus der Geschichte von Ketterschwang    http://www.germaringen.de/chronik/ket/
 
Schon im 12. Jahrhundert waren die welfischen Dienstmannen von Mattsies in Ketterschwang reich begütert. Sie überließen 1235 ihren dortigen Grundbesitz dem Kloster Steingaden als Ersatz für den dem Kloster und dessen Besitz in Wiedergeltingen durch Raub und Brand angerichteten Schaden.

Aus der Geschichte der Gemeinde Holzhausen b. Buchloe        http://www.mkholzhausen.de/hp/dorf3.html
Der Ortsname weist eine Rodungssiedlung hin. Das heutige Dorf Holzhausen soll als frühe Ausbausiedlung de Urmark Erpfting bald nach der germanischen Landnahme im 7. Jh. entstanden sein. Schon in frühesten Zeiten ist von 5 ganzen und 12 halben Höfen die Rede, die zum Augstgau gehörten. Vom Ortsgeschlecht finden wir erstmals urkundlich 1130 einen Udalschalk und 1270 einen Konrad von Holzhausen. Die welfischen Dienstmannen von Mattsies schenkten 1241 dem Kloster Steingaden den ersten und 1262 den zweiten Hof.

 

05 Schlossanlage Beschreibung

  Beschreibung der Schlossanlage    

(Außenansichten vom Schloss)

 Schloss Mattsies

Baugeschichte. Seit 1178 Herren von Mattsies - ursprünglich ein welfisches Ministerialengeschlecht - urkundlich genannt, deren Sitz zunächst im Dorf Mattsies (s. Burgstall) lag.
Die Söhne des Conrad von Mazzensiez nennen sich 1202 Hermann, Conrad und Heinrich von Angelberg. Conrad und Heinrich zogen also auf die wohl damals erbaute Bergveste von Angelberg ab. Um dieselbe Zeit erstand auch das neue Hochschloss zu Mattsies, das 1246 als „neues Schloss“ erwähnt wird. Erst 1246 wird das weit außerhalb des Ortes gelegene "novum castrum Mazzensiez" erwähnt. Von etwa 1270/80 bis ins mittlere 14. Jh. Marschalken von Mazzensiez erwähnt (nach A. v. Botzheim ein Zweig der Marschalken von Donnersperg). Seit 1357 war die Herrschaft als burgauisches Lehen im Besitz der Ellerbach. Am 16.1. 1456 wurde die Burg durch Graf Oswald von Thierstein auf Befehl Kaiser Friedrichs III. niedergebrannt, weil Hans Burkhard von Ellerbach an der Belagerung von Günz teilnahm. 1458 kam die Herrschaft durch Kauf in den Besitz der Stein von Ronsberg. Unter Diepold von Stein  zu Jettingen, Hauptmann des Schwäbischen Bundes im Bauernkrieg, wurde die Burg von den Bauern unter Knopf von Leubas geplündert und durch Brand zerstört. 1598 verkaufte Marquard von Stein die Herrschaft an Christoph Fugger von Kirchberg und Weißenhorn (Begründer der Linie Fugger-Gloett). 1679 erwarb sie Herzog Maximilian Philipp von Bayern, nach dessen Tod (1705;) sie an Bayern fiel. 1754 verpachtete die Hofkammer das Schloßgut an Adrian Frhr. von Lafabrique; 1785-1808 war es als Mannslehen im Besitz der Gräfin Maria Josepha von Toerring-Seefeld, geb. v. Minucci (Gemahlin von Graf Clemens v. Toerring). Danach häufiger Besitzerwechsel: ab 1810 Kurfürstin-Witwe Leopoldine (Witwe Karl Theodors), ab 1835; Grafen Waldburg-Hohenems, ab 1854 Freiherren v. Botzheim, ab 1905 Frhr. v. Rougemont. Ab 1933 Besitzerin Frau Anna Berg.

Das bestehende Schloss ist ein Bau des 16. Jh. (nach der Zerstörung von 1525). Veränderungen im mittleren 19. Jh. (ehem. neugotisches Portal, Aborterker an der Nordseite). Unter Herrn v. Rougemont 1905 weitgehender Umbau  des Inneren (u. a. neues Treppenhaus in der Nordwestecke statt des bisherigen im Südwesten) und Erweiterungsbau an der Südwestecke nach Plänen von Hans Schurr, München. Bei diesen Arbeiten konnte festgestellt werden, dass das ganze Nordost-Viertel des Schloßgebäudes, dessen über meterstarke, bis ins 4. Stockwerk reichende Zwischenmauer auffiel, ursprünglich als freier Turm dastand und erst bei Errichtung des Hochschlosses - Anfang des 13. Jhs. [?] - mit eingebaut worden war. Im unteren Teil aus Tuffsteinen erbaut und eingewölbt, mag dieser Wartturm römischen Ursprungs sein [? ?]. Im obersten Stock ... kamen auch alte vermauerte Schußnischen zum Vorschein, auf der Giebelseite 4, auf der Längsseite 6, welche in neuerer Zeit teils zu Fenstern ausgebrochen, teils vermauert worden waren. Bemerkenswert war noch das bloßgelegte Fundament eines kleinen runden Turmes auf noch älteren Bauresten in 2-3 m Entfernung von der südwestl. Schloßecke und ein zwischen dem 2. und 3. Stock dahin weisender Ausgang" (A. v. Botzheim, 1908). Die These von dem (allenfalls erst in das 13. Jh. zu datierenden) Turm in der Nordwestecke ist nach dem Einbau der Treppe gerade an dieser Stelle kaum mehr nachzuprüfen.

Die Nebengebäude (Vorburg) scheinen ursprünglich westlich des Hauptbaus auf dem Plateau jenseits des Grabens gelegen zu haben, über den hier eine Brücke führte (Reste erhalten). Wohl erst im 18. Jh. erfolgte eine Umorientierung der gesamten Anlage durch Errichtung der Wirtschaftsgebäude im Süden, die einen tiefen Vorhof flankieren. Im späten 18. Jh. unter Gräfin Toerring wurde der Wallgraben teilweise aufgefüllt und der Ökonomiehof erweitert; aus dieser Zeit stammt das östl. Wirtschaftsgebäude samt der Brauerei, für deren Bau Steine der abgebrochenen Burg Angelberg verwendet wurden.

Baubeschreibung. Etwa 1 km südlich vom Ort auf einer nach Nordosten gerichteten Bergzunge gelegen. An deren nördlichem Ende der turmartig hohe Hauptbau auf künstlicher Anhöhe; am Berghang in halber Höhe Terrasse. An der Südseite zum Vorhof dreistufige, hohe Terrasse mit mittlerer Freitreppe des 19. Jh., als Abschluss der oberen Terrasse neuer Brüstung mit kugelbekrönten Pfeilern und Eisenstäben. Zu sehen des Vorhofs Wirtschaftsgebäude.

Hauptbau    (Stand 1970)

Verputzter Ziegelbau des 16. Jh. Hochragender, fünfgeschossiger Wohnturm mit 4 zu 3 Achsen und steilem Quersatteldach. Hauptfront die 4 Achsen breite Südseite; vor deren linkem Teil (und vor der Westseite) dreigeschossiger Neurenaissance-Anbau mit hölzernen Loggien in den Obergeschossen, anschließend im Erdgeschoß vor der Gebäudemitte kreuz-gratgewölbte Vorhalle mit Ecksäule, dem Wappen v. Rougemont im Bogenscheitel sowie Jahreszahl 1905. An der Südwestecke des Anbaus zylindrischer Turm mit zusätzlich viertem Fachwerk-Freigeschoß und Kegeldach. An den beiden rechten Erdgeschoßfenstern der Südseite Spuren gemalter, geohrter Umrahmungen wohl des 18. Jh. Im letzten Geschoß der Südseite in der linken Achse auf Bretter gemalte, verblaßte Sonnenuhr unter neugotischem, leicht vorkragendem Schutzdach. An der Nordseite 3 Fensterachsen, vor der mittleren bis zum 3. Stock Aborterker des mittleren 19. Jh. mit Spitzbogenfenster-. An der Nordwestecke in ganzer Höhe polygonaler Erker, die östliche H &#x0085 bis zum 2. Stock herausgebrochen, am Boden des vorkragenden Oberteils Jahreszahl 1951. Vor der 3 Achsen breiten Ostseite riesige, alte Thuja. An den Ansätzen und Firsten der Giebel kleine, quadratische, türmchenartige Aufsätze des 16. Jh. mit profiliertem Gesims, darauf Kugeln aus Ton mit an den Diagonalseiten angehefteten Rundscheiben.

Inneres. Tonnengewölbte Keller. Im Erdgeschoß 1905 umgebautes Vestibül (s.T. an Stelle der ehem. Treppe in der Südwestecke) mit Flachdecke über hoher Kehle; an der Nordseite 2 Holzsäulen vor dem Beginn des neuen Treppenhauses von 1905. An den Wänden des Vestibüls Wappen der Besitzer des Schlosses vom 13. Jh. bis 1905 (gemalt 1905). In der Südostecke Küche mit flachem Kreuzgratgewölbe des 16. Jh. und nördlich anschließendem Tonnenstück mit östlicher Stichkappe. In der Nordostecke kleiner Raum mit Stichkappentonne. Im Treppenhaus zum 1. Stock holzgeschnitztes Allianzwappen Toerring-Seefeld/Minucci, mit Inschrift IGTS 1797 (= Josepha Gräfin Toerring-Seefeld; von ehem. Mühle). Im 1. Stock Räume im Jugendstil, im 2. in Neurenaissanceformen. Im 3. Stock in den beiden Räumen in der Nordost- und Südostecke Holzdecken des 16. Jh. mit Felderung durch profilierte Leisten. In der Südwestecke Raum mit bemalter Holzecke des 16. Jh.: in den Kassetten Rechteckfelder mit zugunsten von Rosetten ausgeschnittenen Ecken. Von diesem Raum ab ist noch der oberste Teil der früheren Holztreppe erhalten (mit Ovalöffnungen am klassizistischen Geländer), der in einen Raum mit hölzerner Felderdecke im 4. Stock führt. Der Nordwesterker mit anschließendem Raum als Kapelle eingerichtet. - Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl und Mittelstützen, wohl noch 16. Jh.

Wirtschaftsgebäude

Südlich des Hauptbaues langgestreckt zu beiden Seiten des Vorhofes, östlich die Gutsverwaltung, mit ehem. Brauerei (jetzt Getreidelager) im Nordteil. Zweigeschossiger Bau des späten 18. Jh. mit hohem Kellergeschoß, an der Hangseite im Osten profiliertes Traufgesims und Satteldach. Der Brauereiteil enthält eine große (später zweigeteilte) Halle von 2x2 Jochen mit Flachkuppeln auf korb-bogigen Gurten und Schildbogen sowie Mittelpfeiler bzw. Wandvorlagen; in jedem Joch zwei hohe Stichbogenfenster samt Querovalfenstern im Zwickel darüber. Südlich anschließend der Wohn-und Verwaltungsteil, mit Spiegeldecken im i. Stock (eine mit von Profilen gesäumter Voute). Hofseitig in der 4. Achse von rechts breites Stichbogenportal des späten 18. Jh., flankiert von Pilastern mit Triglyphenkapitellen; darüber auf Zahnschnittgesims    von    Sandsteinvasen flankiertes Allianzwappen (Sandsteinrelief) Graf Törring-Seefeld/Gräfin Minucci. Links vom Eingang Schmiede mit 3 flach-kuppeligen Gewölben und Gurten (nördlich anschließend die Brauerei). An der Hofwand der Brauerei Nische mit neugotischer Glocke (laut Inschrift 1602 von Bartholomäus Riederer in Mindelheim gegossen, 1890 umgegossen; der noch um 1900 vorhandene Dachreiter nicht erhalten). Südecken des Verwaltungstraktes eingezogen abgerundet. Südlich anschließend etwas niedrigeres und schmäleres Stallgebäude mit 4 schrägen Stützpfeilern im Osten und Satteldach.

Westliches Wirtschaftsgebäude (Stall und Scheunenteil) aus dem 18. Jh., mit profiliertem Traufgesims und Satteldach; auf der Firstmitte kleines Mansarddach aufgesetzt.

Die südliche Schmalseite des Vorhofes schließen 2 ebenerdige Flügelbauten des 18. Jh. mit profilierten Traufgesimsen und Walmdächern ab, welche die Zufahrt flankieren; letztere wird von Pfeilern an den äußeren südlichen Ecken der Flügelbauten begrenzt.

Zwischen der Nordostecke des östl. Wirtschaftsgebäudes und der Südostecke des Schlosses Ziegelmauer mit neugotischen Zinnen.

Westliches Schlossareal. Vor der Westseite des Hauptbaues Graben, den bis Anfang des 20. Jh. eine Holzbrücke von der Terrasse vor der Südseite des Schlosses her überquerte; an der Westseite des Grabens noch Reste des äußeren Brückenkopfes in Ziegelmauerwerk. Auf dem westlich vorgelagerten Plateau lag wohl ursprünglich die Vorburg. Der Graben samt Außenwall zieht an der Nordseite weiter und verliert sich im Osten in einer Terrasse.

Ehem. Schloss-Schenke Schlossschenke südwestlich vom Schloß, außerhalb des Vorhofes. Zweigeschossiges Satteldachhaus des mittleren 19. Jh. mit 5 zu 4 Achsen, Ecklisenen im Erdgeschoß, bandförmigem Gurtgesims und vorkragendem Dach. In der Mitte der Ostseite Rechtecktür mit vorgelegter, halbrunder Sandsteintreppe von 3 Stufen sowie gerader Verdachung auf Konsolen.

 

Quelle: Landkreis Mindelheim, Kunstdenkmäler, Ausgabe 1971

Abmessungen: Das Schlossgebäude hat eine Höhe bis Dachrinne von 24,48 m

Höhe bis zum Kamin 35,84 m

 

Anmerkungen:

Die Wirtschaftsgebäude östlicher Teil und westlicher Teil, sind voll unterkellert.
Im östlichen Teil sind Gewölbekeller zur Lagerung von Bier, Kartoffeln u.a. Außerdem mehrere gemauerte Gruben zur Kalklöschung.
Auch der westliche Flügel ist voll unterkellert.

Der Durchgang (unterirdisch) von westlichen zum östlichen Wirtschaftsflügel ist ca. 80 cm breit und ca. 2 m hoch.
An der Seite sind Haken, an diesen Haken war die Bierleitung aufgehängt.
Der Durchgang ist inzwischen in der Mitte eingestürzt und nicht mehr passierbar.

06-Max Emanuel

Maximilian II. Maria Emanuel, Kurfürst von Bayern 1679-1706, 1714-1726

     Maximilian II. Maria Emanuel, Kurfürst von Bayern

   Allgemeine Angaben zur Personmaxemanuel1662

Maximilian II. -  Max Emanuel, Kurfürst von Bayern

( 11. Juli 1662 , München - 26. Februar 1726 , München )

Am 25. September 1718 schenkte der Kurfürst das Gut Mattsies dem Franz Josef Unertl für seine Verdienste.
Unertl vergaß, laut seinen späteren Angaben dieses Geschenk und nam den Besitz (Gut Mattsies) nie in Besitz.

Maximilian II. Emanuel war eine der abenteuerlichsten Gestalten in der bayerischen Geschichte. Ein Jahr nach dem Tod seines Vaters übernahm er 18 jährig die Regierungsgeschäfte. An der Seite Österreichs erwarb er sich dann in den Türkenkriegen dank seiner Tapferkeit den Namen "blauer Kurfürste", nach der Farbe des Waffenrockes, den er trug, wenn er an vordester Front gegen die Osmanen in die Schlacht zog. Aber auch in seinen politischen Aktivitäten war Max Emanuel nicht weniger ehrgeizig und wagemutig. Dennoch schien es nach dem Tod seines Sohnes, der bereits zum Alleinerben des spanischen Weltreichs ernannt war, als würde er alles verlieren. Er verlor die spanischen Niederlande, deren Statthalter er war, und Bayern wurde von den Österreichern besetzt. Erst nach zehn Jahren, 1714 konnte er nach Bayern zurückkehren und beteiligte sich sofort erneut am Türkenkrieg. War Max Emanuel für das kulturelle Leben ein großer Segen, so war er für Bayern, das er völlig verschuldet hinterlies, insgesamt wohl eher eine Last.

Österreich besetzte Bayern, der bayerische Kurfürst Max Emanuel (Regierungszeit 1680-1726) musste als Statthalter in die Niederlande gehen. Nach der Eroberung der Niederlande durch die Große Allianz verbrachte der Kurfürst sein Exil in Frankreich. Als der Spanische Erbfolgekrieg 1714 entschieden war, wurde Max Emanuel rehabilitiert und konnte nach München zurückkehren. Kurz vor seiner Rückkehr hatte er mit dem französischen König vertraglich eine Unterstützung vereinbart, sollte in Österreich der Kaiserthron vakant werden.

Alle Schloss-Herren

       Die Herrschaften auf Schloss Mattsies

 

Herren von Mattsies                                                Mit Klick auf das jeweilige Wappen erfahren Sie mehr!
bis 1280

 von Törring-Seefeld
1785 - 1808

  Donnersberg
 
1280 - 1312

Bayern Staat
Churfürstin Leopoldine

1808 - 1835


  von Ellerbach
 
1312 - 1458
 

Graf Waldburg

1835 - 1854

  von Stein (vom Stain)

1458 - 1598

 von Botzheim

1854 - 1905

  Fugger

1598 - 1669

 

von Rougemont

1905 - 1912

  Maximilian Philipp
Kurfürsten von Bayern

1669 - 1705
1706 - 1784

 

Familie Berg

1933 - 1976

 Schlüssel zum Schloss.

 

 

 

 Weitere Besitzer  

                                                                                                                                               
 
                                                                                                                                                   

Allerlei Vermischtes über und aus Mattsies

  

Elektrifizierung des Ortes   ca. 1907/08 

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Strassenbeleuchtung am 24.Feb. 1924 erstellten die Lechwerke eine Strassenbeleuchtung mit 12 Baustellen. 
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Schwimmbad in Mattsies   Am Ortseingang, von Mindelheim kommend, war auf der linken Seite ein kleines Schwimmbad.
Der Grundstücksbesitzer Spöttl, legte einen kleinen Teich zum schwimmen an. Auch eine Umkleidekabine aus Holz war vorhanden. So hatten vor allem die Kinder ihren Spass. In welchem Zeitraum das Bad bestand, ist noch nicht geklärt, es sollte so zwischen 1935 und 1939 gewesen sein. 
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Viehbestand 1807/08   103 Arbeitspferde, 54 Ochsen, 6 Stiere, 268 Kühe, 163 Jungvieh, 28 Kälber, 72 Schafe, 1 Ziege, 34 Schweine, 308 Gänse, 45 Enten, 367 Hühner, 128 Tauben, 50 Bienenstöcke. = Absolut führend im ganzen Kreisgebiet war Mattsies mit seiner stattlichen Zahl an Gänsen! =
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Orts- Wasserleitung   Im Jahre 1904 verlegte die Firma A.Raith, Ottobeuren, eine Ortswasserleitung.
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 Radfahrerkarte

Radfahrer-Karte    Am 1. Jan. 1898 erließ das königliche Staatsministerium des Innern für ganz Bayern "Oberpolizeiliche Vorschriften über den Radfahrverkehr. "Jeder Radfahrer musste sich bei der Gemeindeverwaltung eine "Radfahrerkarte" gegen eine Gebühr von 1 Mark ausstellen lassen.
Die Radfahrerkarte war etwa mit einem Führerschein vergleichbar, hier waren alle zu beachtenden Regeln für den Radverkehr vermerkt. Im Ort Mattsies ließen sich beispielsweise im Jahr 1900 folgende Herren eine Radfahrerkarte ausstellen: Kirschner Xaver, Laub Josef, Kirschner Jos., Fichtl Jos., Fichtl Franz, Ostler Jos. Alois, Schropp Georg, Freudling Franz. 

 

 

Zeppelin

 

Zeppelin - Landung    Die Aufregung unter den Mattsieser Kindern war groß, als am 13. Februar 1933 ein Zeppelin wegen Motorschaden in der Mattsieser Flur "Ästle" oder "Eschle" unweit des Ortes notlanden mußte. Nach erfolgreicher Reparatur (Ersatzteile wurden von einem Flugzeug abgeworfen) startete das Luftschiff am 15. Februar 1933 zur Rückfahrt nach Friedrichshafen. 

 

 

 

Dorfgeschichte - oder Dorfgeschichten 

Was mir beim Lesen von verschiedenen Quellen so aufgefallen ist. (Es ist nicht alles wichtig, aber so war es eben.)
Ich habe nur mal angefangen.  Diese Notizen werden immer wieder ohne jedes System fortgesetzt. 

1778 Am 08. Mai 1778 erließ die Stadt Mindelheim folgenden Beschluß:  Wer am Werktag über Land geht, besonders nach Mattsies, hat sich der gemeinen Wege und Straßen zu bedienen, und darf nicht durch den Wald gehen. Das gilt besonders für die Metzger, die mit ihren Hunden im Wald das Wild aufscheuchen.

1830 Fast jedes Haus hatte beim Wohnhaus ein "Würzgärtle", außerdem einen Krautgarten in der Flur "Krautgarten" und ein Feld zum Anbauen der Kartoffel, das Gebiet hieß "Erdbirntheil" und war in der Flur Openlohe. Zu vielen Häusern gehörte auch ein kleines Teilstück im sogenannten "Galgentheil", Flurname "Kapelltheile" nördlich HsNr.84 - 


1853 Im geographisch-statistisch-historischen Handbuch  des Königreichs Baiern von 1853 wird zu Mattsies nur vermerkt: 124 Familien und 535 Seelen.

1863 Vom Flossach-Thal. Mattsies 21. Januar 1863 Am gestrigen Tage waren wir Zeuge von einem seltenen Naturereignisse. Nachdem den ganzen Tag ein furchtbarer Orkan wüthete, so daß theilweise Dächer abgedeckt, Obstbäume abgerissen wurden und selbst Häuser einzustürzen drohten, folgte Abends hald 6 Uhr ein starkes Gewitter. Blitze schoßen umher, bis um 6 Uhr ein heftiger Blitz und schnellender Donner Alles erschreckte. In diesem Anblick sah man das Kreuz und die Kuppel des Kirchthurms im Feuer, das sich sogleich an der Thurmmauer herabzog und zerschlug. Auf den 3 Stangen des Kreuzes erblickte man 3 Lichter, ähnlich brennenden Kerzen 6- 8 Minuten lang, bis sie unter Schneegestöber verschwanden oder erlöschten. Aus "Der Volksbote für den Bürger und Landmann"
 
1867 Mattsies, Gemeinde, 494 Einw., 132 Geb, in 2 Orten: Mattsies, k. Pfd. im Dekanat Baisweil, 476 Einw., 124 Geb. 1 Kirche, Schule Mattsies, Schloß. E., k. Pf. Mattsies, 18 Einw., 8 Geb, Schloß
 
1868 Die Gemeindeverwaltung Mattsies bestand aus: Schropp Franz, Vorsteher; Ehrhart, Pfleger; Schuster Thomas; Mayer Jakob; Immerz Johann; Gemeindeschreiber war der Schullehrer Kopp. getagt wurde in der Wohnung des Vorstehers. HsNr. 52. Die klg. Baubehörde Mindelheim genehmigt den Umbau des Mesnerhauses.
Der Schausteller Mayer aus Nürnberg ersucht um Genehmigung zur Aufstellung eines Karusells, im Hause des Vorstehers Schropp beschließt die Gemeindeverwaltung die Bewilligung zu erteilen. Im Oktober wird auf bezirksamtliche Weisung eine Einquartierungskommision gewählt. Beim Hornvieh tritt die Lungenseuche auf.
 Der Gemeindevorstand beschließt, dass an allen Straßen Obstbäume gepflanzt werden. Dies war schon lange der Wunsch der königlichen Behörden. Die Ortsangehörigen zeigten an der Obstbaumzucht bisher wenig Interesse.

 
1869 Der Theaterdirektor aus Augsburg möcht am 29.Juni 1869 ein Passionsspiel im Gasthaus zum Schwarzen Adler (Wirt Mayer Ulrich) aufführen. Die Gemeindeverwaltung bewilligt dies.

 
1870 Die Gemeindeverwaltung Mattsies bestand aus: Schafhäutl, Bürgermeister; Schropp,Beigeordneter; Mayer,Pfleger; Hämmerle Thaddäus; Gemeindeschreiber war Schullehrer Kopp, getagt wurde in der Wohnung des Bürgermeisters, HsNr. 72
 Beschluß im Juli 1870: Eine Haussammlung für die Opfer des Krieges gegen Frankreich wird durchgeführt.
Auf bezirksamtliche Anordnung werden Fuhrwerke zur Militärbeförderung des Proviants der bay. Armee bereitgestellt 


1871 Eisenbahnbau Bahnlinie Buchloe-Mindelheim hat begonnen.
 Beschluß: Das Zulassen, dass  Stuten und Kühen auf öffentlichen Straßen und Plätzen besprungen werden ist aus Gründen der Sittlichkeit nicht mehr gestattet. 


1872 Die üblichen Gemeindearbeiten, Straßen und Brücken instandhalten, Straßen vom Koth befreien. Rasso Zwick tritt als Flur- und Nachtwächter zurück. Neuer Nachtwächter der ledige Johann Demmler. (jährlicher Gehalt 70 fl. ) 


1876 Bei dem Abgange des früheren Bürgermeisters Schafhäutl kam der hiesige Söldner Thaddäus Hämmerle an dessen Stelle. Zugleich wurde der Jahresgehalt des Bürgermeisters von 85 auf 135 Mark erhöht. 


1878 Beim Herrichten des Kiesbedarfs für das nächste Jahr, hat man festgestellt, dass ein Felsbrocken in der hiesigen Kiesgrube gefährlich für Mensch und Vieh werden kann. Zur Beseitigung wurden dem Maurer Hämmerle 42 Mark zugesagt. 


1879 Der Rat beschließt eine Allee von Pappeln bis zur Grenze nach Tussenhausen zu pflanzen 


1880   Auf Antrag des Bürgermeisters Hämmerle beschließt der Gemeinderat, dass das Wittelsbacher-Jubiläum auch die Schuljugend festlich begehen soll. Der Gemeinderat beschließt, die Schuljugend in der Schloßschenke zu verköstigen und bewilligt einen Betrag von 30 Mark 


1881 Die Kirchhofmauer an der nördlichen Seite ist renovierungsbedürftig. Sie soll von einem tüchtigen Maurer erneuert werden. 


1912 Gemeindeverwaltung bestehend aus: Müller, Bürgermeister;  Schropp, Beigeordneter; Immerz, Kassier; Immerz Xaver, Zwick Jakob, Tröbensberger Math, Wöhrle Jakob, Spöttl Alois, Hohl Alois, Hämmerle Xaver. -Gemeindeschreiber Tschaffon, Lehrer. 

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Schloss Mattsies

Die Entstehung und die Herrschaften